Mittelbrücke in Wyk:

Ansichten eines Künstlers

Der Abriss der alten Mittelbrücke ist vollendet und Baubeginn für die neue in Sicht. Viele Diskussionen hat es gegeben. Trauern viele um so etwas wie ein Föhrer »Kulturdenkmal«, habe die Brücke wegen ihres maroden Zustands nicht mehr gerettet werden können, so seitens der Stadt. Und sowieso sei die neue Brücke ein weiterer Meilenstein in die touristische Zukunft der Insel. Andreas Petzold vom Atelier KUNSTEINS in Nieblum hat sich seine eigenen Gedanken aus künstlerischer Perspektive dazu gemacht.
»Das Verfahren wird unter https://www.wyk.de/projekte/mittelbruecke transparent dokumentiert. Im Vorfeld der Entscheidungen durch die Stadt Wyk hat es heftige Diskurse gegeben. Erinnerungen an Erlebnisse aus der Kindheit sind ebenso Beweggründe dagegen zu reden wie die generelle Ablehnung von Veränderungen. Auch Länge und Höhe der Brücke sowie die Größe der Plattform spielten eine Rolle. Von unsinnig, völlig überflüssig bis monströs wurde und wird argumentiert. Ein normales demokratisches Verfahren hätte einen Dialog mit allen Beteiligten bereits 2010 mit dem Grundsatzbeschluss ermöglichen und in Gang setzten sollen. Als zugezogener Neuföhrer kann und will ich mich nicht in die Diskussion einmischen, da sie äußerst emotional und unsachlich geführt wird«, erklärt Petzold.
Als Künstler ist er allerdings Beobachter mit einer anderen, kreativen Brille und macht das Thema mit seinen Arbeiten ästhetisch sichtbar – auf die Vergangenheit und auf die Zukunft bezogen. Bei seinen Reisen durch die Welt ist er immer wieder mit kreativen Lösungen maritimer Brückenarchitektur konfrontiert und erfreut worden. Er hofft auf ähnlich kreative »skandinavische« Lösungsansätze, die in der Kunst polarisieren und Widersprüche auslösen. »Stillstand ist allerdings auch keine Lösung, aber frühzeitiges Einbringen aller Beteiligten in die Lösungsfindung ein Schritt in die richtige Richtung«, meint er. Die alte Brücke hat Andreas Petzold immer kreativ fasziniert. Er freut sich nun auf die neue Brücke, um sich an ihr ebenfalls reiben zu können. »Dafür muss sie allerdings erst gebaut werden«, sagt er.

Kreative Interventionen sind unter: https://www.kunsteins.de/aktuelles-mediathek/mittelbrücke/ zu finden.