Edvard Munch, Mondschein I, 1896, © Museum Kunst der Westküste, Foto: Lukas Spörl

Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen«:

MKdW startet in neue Ausstellungssaison

Mit der neuen Schau »Dampfer, Deiche, Dramen – Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen« startet das Museum Kunst der Westküste (MKdW) am Sonntag, 19. Februar, in die neue Ausstellungssaison. Erstmals rückt das MKdW seine grafische Sammlung in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Es werden rund 150 Druckgrafiken von insgesamt elf Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Impressionistische, expressionistische und zeitgenössische Arbeiten treten dabei in einen spannenden Dialog.

Der Schwerpunkt der gezeigten Werke liegt auf dem Zeitraum zwischen 1890 und 1930 – fruchtbare Jahre besonders für die Druckgrafik, die damals als Mittel des individuellen künstlerischen Ausdrucks wiederentdeckt wurde. Eine große motivische und ästhetische Vielfalt ist die Folge, so in einer Mitteilung. Auch für die Selbstvermarktung und Erschließung neuer Käuferkreise spielten Drucke, etwa bei Max Liebermann, Edvard Munch und Emil Nolde, eine wichtige Rolle.

Wie in der Malerei wandelte sich ebenso in der Druckgrafik die Wahrnehmung von Meer und Küste: Radierungen von Max Liebermann und Maximilien Luce übertrugen das vibrierende Farb- und Lichtspiel des (Spät-)Impressionismus in die schwarz-weiße Bildästhetik. Die Wiedergabe atmosphärischer Erscheinungen und das skizzenhafte Einfangen stimmungsvoller Momente standen im Vordergrund. In der jüngeren Künstlergeneration – bei Munch, Nolde, Otto Mueller oder Max Kahlke – wurde das Naturerleben zunehmend individualisiert und fantastisch übersteigert dargestellt. Die Natur wurde als Paradies, als verlorener Garten Eden oder gewaltvoll-mystischer Ort erfahrbar.
Erzählerische Lust kommt überdies in einigen Grafikserien zum Ausdruck, etwa in Bildern zur Novelle »Der Schimmelreiter« von Theodor Storm, in denen die nordfriesische Deichlandschaft zum Schauplatz eines existenziellen Dramas wird. Ausgewählte zeitgenössische Positionen von Are Andreassen (NO), Marie-Louise Exner (DK) und Henrieke Strecker (DE) treten in einen Dialog mit den Sammlungswerken und erweitern diese um aktuelle Perspektiven.

Termine am
Eröffnungswochenende:
Am Sonnabend, 18. Februar, 15.30 Uhr, gibt es eine Kindereröffnung. Noch vor den Erwachsenen entdecken Kinder ab sieben Jahre die neue Ausstellung (fünf Euro pro Kind) und werden anschließend in der Werkstatt selbst aktiv. Um 16 Uhr beginnt die feierliche Ausstellungseröffnung für die Erwachsenen.

Am Sonntag, 19. Februar, 12 Uhr, wird zu einem Rundgang durch die Ausstellung mit der Kuratorin Dr. Pia Littmann, dem Künstler Are Andreassen sowie den Künstlerinnen Marie-Louise Exner und Henrieke Strecker eingeladen. Für den Artist Talk sind acht Euro zuzüglich Eintritt zu zahlen. Wie für die Kindereröffnung werden die Anmeldungen unter 4681/747400 und per Mail an info@mkdw.de angenommen.

Weitere Führungstermine und Workshops sind in den Veranstaltungskalendern auf mkdw.de und foehr.de zu finden.