Diese Frage stellt sich hier: Wo kann man auf der Insel noch feiern?

Prämienmaskerade mit sechs Standbildern und sieben Laufmasken:

Mit »Gastrowüste« zur Titelverteidigung

Auf dem Parkplatz am und rund um das Haus des Gastes in Nieblum gab es kaum Parkplätze mehr. So groß war der Andrang auf die Prämienmaskerade, die nun nach zwei Jahren wieder stattfand. Dabei hatte Wehrführer Kai Nissen von der veranstaltenden Freiwilligen Feuerwehr Nieblum-Goting aufgrund der langen Corona-Pause große Bedenken hinsichtlich der Resonanz auf dieses traditionelle Event. Freuen konnte er sich auch über viele junge Gruppen, die sich angemeldet hatten. »Dabei waren sechs Standbilder. Das war sogar eines mehr als in den Jahren vor Corona, wo es immer nur fünf waren«, sagte er. Wobei eines sogar noch kurzfristig zurückgenommen worden war. Hinzu kamen sieben Laufmasken, die – so wie die Standbilder – Inseltypisches aufs Korn nahmen und sich mit Themen beschäftigten, die bundesweit heftig diskutiert werden.
Ausgenommen einer dreijährigen Pause, ist auch Kai Nissen seit 2009 immer dabei, wobei er dieses Mal nicht selbst im Bild stand. Unter dem Motto »Kaputtgespart an allen Ecken und Enden, kann Pistorius die Zeiten wenden?« war der desolate Zustand der Bundeswehr Thema dieses Standbildes. Ansonsten wurden die neue Post am Kreisverkehr im Wyker Gewerbegebiet (»So etwas ist kaum zu fassen, wer hat das nur zugelassen«), die Angriffe auf Rettungskräfte zu Silvester (»WIR die täglich alles für Euch geben, müssen jetzt bangen um unser Leben«), die Klimaaktivisten »Letzte Generation« (»Müssen Menschen sterben, um fürs Klima zu werben?«) und die W.D.R (»Wir haben nicht die Qual der Wahl, ein Monopol, das ist fatal«) thematisiert.
Luisa Brodersen aus Nieblum, Anni Christiansen aus Alkersum und Marit Godbersen aus Wyk-Boldixum nahmen sich dem leidigen Gastronomiethema, der »Gastrowüste« auf der Insel an: »Viele Lokale sind heute geschlossen, in denen so manches Biergeflossen«. Damit verteidigten sie ihren Titel. Zusammen mit Gesche Martens aus Oevenum hatten sie bei den Standbildern bereits die Prämienmaskerade im Jahr 2020 gewonnen.
Mit den inszenierten Angriffen auf Meisterwerke und dem Festkleben auf Straßen waren die Klimaaktivisten auch das Thema von Kim Hansen und Marvin Lindemann. Damit machten sie das Rennen bei den Laufmasken. Auch hier hatte man sich kreativ mit der Tankstelle beim Kreisverkehr und der »Letzten Generation« beschäftigt, aber auch als »Nichtschwimmer« mit der längeren Schließungszeit des Aquaföhr, der inflationären Preisentwicklung, Tempo 30 auf der Insel und dem Braunkohle-Abbau in Lützerath. Eine Stunde lang präsentierten sich die Standbilder und waren die Laufmasken im Saal herumgelaufen. Bis schließlich aus dem Kreis der zahlreichen Besucher die Jury zusammengestellt und die Gewinner ermittelt wurden. Anschließend wurde der Saal ausgeräumt, Tische und Stühle aufgestellt und Party gemacht. Für den richtigen Sound sorgte DJ Arne Früchtnicht.