In der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung:

Diskussion über Kauf der Nationalparkhalle

Weder bei Wyks Bürgermeister Uli Hess noch bei der Föhr Tourismus war der Kauf der Nationalparkhalle anfänglich ein Thema. In »Wir Insulaner« wurde mehrfach darüber berichtet. Der Tagesordnungspunkt »Nationalparkhalle« sorgte jetzt allerdings für volle Zuschauerränge in der jüngsten Sitzung der Wyker Stadtvertretung, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Frage, ob die Stadt Wyk die Halle erwerben soll, wird aktuell in der Bevölkerung emotional diskutiert und Anträge der CDU und der KG mit fast identischen Zielsetzungen und dem Tenor, die Halle anzukaufen, hatten das Thema noch einmal Fahrt aufnehmen lassen.

Dabei ist auch unter den Stadtvertretern unstrittig, dass die Nationalparkhalle mit ihrer Lage und Größe sowie den vorhandenen Parkmöglichkeiten als Veranstaltungshalle geeignet ist. Doch Wyks Politiker gehen einen möglichen Kauf mehrheitlich sachlich an und wollen vorher einige Hausaufgaben erledigen. »Ein Verkehrswertgutachten ist erforderlich, um zu eruieren, ob der im Raum stehende Kaufpreis gerechtfertigt ist. Auch sollte ein neutraler Sachverständiger die Halle bewerten«, betont Uli Hess. Schließlich wäre für die Beantwortung der Frage der künftigen Finanzierbarkeit eine Übersicht hilfreich, welche Veranstaltungen in der Vergangenheit in der Halle durchgeführt wurden. Aufgeschlüsselt nach privaten Organisatoren, der Föhr Tourismus GmbH oder dem Eigentümer und ergänzt um Besucherzahlen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit.
Deutlich wurde an diesem Abend, dass die Vertreter der Stadt die Nationalparkhalle nicht ausschließlich als ihr Projekt sehen. Vielmehr müsse auch Föhr-Land mitgenommen und das Thema inselweit diskutiert werden. Es gelte, eine belastbare Diskussionsgrundlage zu schaffen und sich noch einmal mit der Gesamtthematik Nationalparkhalle auch vor dem Hintergrund eines Veranstaltungs- und Betreiberkonzeptes sowie der Finanzierung auseinanderzusetzen.
Zahlreiche Äußerungen und Fragen der Besucher hatten deren Sicht deutlich gemacht: Die Chance darf nicht vertan und die Halle muss gekauft werden. Positiv wurden Vorschläge aus den Reihen der Zuschauer aufgenommen, einen Verein oder eine Stiftung zu gründen. Wer allerdings erwartet hatte, dass an diesem Abend eine Entscheidung pro oder kontra Nationalparkhallen-Ankauf erfolgen würde, wurde enttäuscht. »Wir werden uns heute lediglich über die weitere Vorgehensweise verständigen«, betonte Hess. Und so einigte sich das Gremium darauf, einen Arbeitskreis zu gründen, dessen erstes Treffen für Donnerstag, 23. Februar, angesetzt war. Jetzt soll die weitere Vorgehensweise besprochen werden. Es müssen Ideen und Vorstellungen gesammelt, Konzepte entwickelt und ein Handlungsrahmen festgelegt werden. Neben Vertretern der Wyker Politik sollten dem Kreis unter anderem auch Vertreter von Föhr-Land angehören.

»Wir nehmen sie ernst und werden sie beteiligen«, versicherte Wyks Bürgermeister dem Publikum. Am Ende aber müssten die Politiker entscheiden. »Auf dem Weg dahin gilt es, alles aufzubereiten und transparent darzustellen.«