Symbolische Scheckübergabe

Jugendcafé Föhr e.V. existiert weiterhin:

Vereinsvermögen an Pfadfinder gespendet

In den 90er Jahren sind zwei verschiedene Jugendvereine auf Föhr entstanden. Die Pfadfinder der Kirchengemeinde St. Laurentii und der Jugendcafé Föhr e.V. Die Pfadfinder feiern dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Das Jugendcafé ist nicht mehr in Betrieb, der Verein existiert jedoch immer noch. Nachdem langjährig das Vereinsvermögen des Jugendcafé Föhr e.V. in Höhe von 650 Euro auf dem Konto brach lag, entschieden sich nun die Vereinsmitglieder, das Vereinskonto aufzulösen und das Geld satzungsgemäß an die Pfadfinder zu spenden. An der Hütte der Pfadfinder wurde dem Stamm Vega symbolisch ein entsprechender Scheck überreicht.
1998 erkannte Rainer Bärenwalde während eines Praktikums in der Jugendarbeit den Bedarf, für die dem Jugendzentrum entwachsenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen deren Interessen entsprechenden Treffpunkt zu schaffen. Die Ideen des damaligen Jugendrats und das Engagement von Bärenwalde trafen produktiv aufeinander. Im Rahmen der Umschulung sollte eine Projektarbeit geschrieben werden zu Vereinsgründungen. Dies wurde zum Anlass genommen, es nicht nur theoretisch niederzuschreiben, sondern gleich in die Tat umzusetzen, um die Ideen des Jugendrats aufzugreifen und tatsächlich ein selbstverwaltetes Jugendcafé entstehen zu lassen. Von Anfang an war klar, dass dieses ehrenamtlich und alkohol-, sowie nikotinfrei betrieben wird.
Nach der Vereinsgründung fing man sofort mit der theoretischen Ausarbeitung der Idee an und parallel veranstalteten die schnell immer mehr werdenden Vereinsmitglieder viele Jugendaktivitäten auf Föhr. Diese dienten zum einen den jungen Erwachsenen als Freizeitaktivität nach deren Interessen und zum anderen zur Einnahme von Spenden, um die Idee des Jugendcafés realisieren zu können. Die Vereinsmitglieder investierten selbstlos nahezu ihre gesamte Freizeit darin.
Vollständig in Eigenarbeit wurde beispielsweise das Außengelände des evangelischen Kindergartens in Wyk umgestaltet. Sodass die Kinder bessere Spielmöglichkeiten bekamen. Beim Jugendevent Föhr und auch bei der damaligen HobieCat-Weltmeisterschaft vor Wyk übernahm man ein Großteil des Kinder- und Jugendprogramms. Viele Aktivitäten wurden vom Verein organisiert und brachten Spenden für den Vereinszweck ein. Highlight dieser Aktivitäten war die Veranstaltung eines Konzertevents im damaligen »Erdpeerparadies«, zu dem der Jugendcafé Föhr e.V. zu mehreren Livebands einlud. »Besonders wichtig war uns immer, die Preise so gering wie möglich zu halten, um allen zu ermöglichen an den Aktivitäten teilzunehmen oder später das Jugendcafé zu nutzen.«, so die Vereinsmitglieder. So wurde aktive Jugendarbeit ehrenamtlich geleistet und dadurch Spenden und Sponsoren eingeworben, um ein Jugendcafé tatsächlich entstehen zu lassen.
Im Jahr 2001 war es dann endlich soweit, dass man genügend Finanzen und geeignete Räumlichkeiten gefunden hatte. Der Traum konnte in die Realität umgesetzt werden. In handwerklicher Eigenarbeit wurde ein Restaurant in Wyk umgebaut und renoviert. Die Vereinsmitglieder hatten ihr Ziel erreicht und voller Stolz das Jugendcafé mit einer großen Feier eröffnet. Fünf Jahre lang betrieben sie dieses ehrenamtlich und boten an jeweils sechs Tagen in der Woche neben dem normalen Cafébetrieb unterschiedlichste Aktionen, Kurse und Veranstaltungen an. Aufgrund von fehlendem Nachwuchs und der auf Dauer mit den niedrigen Preisen nicht zu erwirtschaftenden laufenden Kosten, musste mit großem Bedauern Ende 2006 der Betrieb eingestellt werden. Seitdem klafft daher wieder diese Lücke an Angeboten für junge Menschen auf Föhr.

Mittlerweile ist diese Thematik nach Schließung einiger entsprechender Veranstaltungsorte auf der Insel wieder aktueller denn je. Da für die jungen Einheimischen von Föhr über das
Jugendzentrum hinaus nichts Adäquates mehr geboten wird. Aus diesem Grund veranstaltete der Arbeitskreis Soziales eine Sondersitzung zum Thema Jugend auf Föhr.
Rainer Bärenwalde teilt mit, dass der Verein Jugendcafe Föhr e.V. weiterhin existiert und genutzt werden kann. Bärenwalde sagt: »Vielleicht finden sich ja Interessierte, die die Idee wieder aufgreifen wollen. Wir stehen gerne beratend zur Seite.«

Die Pfadfinder feiern nun in diesem Jahr ihr 30-jähriges Stammesjubiläum. Als Stamm wollen sie dies auf ihrem Pfingstlager in Süderende auf der Lagerwiese zusammen feiern. Zusätzlich planen sie einen »Tag der offenen Kothe« zu veranstalten, zu dem alle Interessierten und Kinder sehr herzlich eingeladen sind. Weitere Infos dazu folgen. Mit der Spendensumme vom Verein Jugendcafé Föhr e.V. wollen sie ihre Hütte in der Süderender Marsch baulich wieder auf Vordermann bringen. Sie hoffen hierbei auf Unterstützung von den Föhrer Handwerksbetrieben.
»Es ist zu hoffen, dass die Jugendarbeit auf Föhr zum Wohle der nächsten Generationen im Fokus des Engagements mit Unterstützung der Kommunalpolitik bleibt«, so Rainer Bärenwalde.