Auf Föhr stehen in diesem Jahr acht Wachmannschaften an ihren Rettungstürmen zur Verfügung.   
Fotos: Andreas Hansen

DLRG-Ortsgruppe Insel Föhr bestens gerüstet für die Saison:

Jugendarbeit ist die Basis für die Zukunft

Neuer Vorstand – alte Ziele. Mit Dr. Immo Borth (1. Vorsitzender), Sascha Schumacher (2. Vorsitzender und Kassenwart) sowie Gunter Gottschalk (technischer Leiter) hat sich die 200 Mitglieder zählende DLRG-Ortsgruppe Insel Föhr zwar kürzlich neu aufgestellt. Doch die Ecksäulen des Aufgabenbereichs sind dieselben geblieben. Neben der Sicherung des Sanitätsdienstes und der Wasserrettung (in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr), legt man großen Wert auf die Schwimmkurse und die Ausbildung von Übungsleitern. Sascha Schumacher, der den Ausbilderstab betreut und in diesem Jahr selbst bereits sechs Lehrgänge absolviert hat, ist stolz, dass unlängst drei Juniorhelfer ausgebildet werden konnten. Die jungen Leute assistieren zweimal wöchentlich am Beckenrand und fungieren als Übungsleiter im Wasser. Je nach Anzahl der Schwimmer werden zwei bis drei Helfer pro Stunde gebraucht.
Schon immer wurde auf Föhr viel Wert daraufgelegt, dass die Kinder schwimmen können. Bereits im Kindergartenalter wird mit der Wassergewöhnung angefangen. Am Ende der Grundschule sollte die Schwimmausbildung mit Erlangen des silbernen oder goldenen Schwimmabzeichens dann abgeschlossen sein. Viele Kinder bleiben anschließend aber dabei und werden Rettungsschwimmer oder Wettkampfschwimmer. Einige bilden sich gar zum Juniorhelfer oder Ausbilder fort. Bei den Schleswig-Holsteinischen DLRG-Meisterschaften im Mai in Itzehoe, wo 600 Wassersportler zusammengekommen waren, konnten vier Föhrer Schwimmer im Mai schöne Erfolge erreichen. In ihren Altersklassen erreichten Marc Olivier (12. Platz), Max Dallmann (17. Platz), Mathis Dallmann (20. Platz) und Valentin Stückemann (23. Platz) sehr beachtliche Ergebnisse, zumal die Trainingsmöglichkeiten zu Hause eher suboptimal sind. Denn im »Aqua Föhr«, wo man zweimal wöchentlich trainiert, erzeugt das Salzwasser einen höheren Widerstand. Da wegen dem abflachenden Wasser und den Gitterstäben dort zudem keine Wenden geübt werden können, schwimmt man zusätzlich einmal pro Woche im Reha-Zentrum Utersum.
Ende Mai bis Mitte September schützen in diesem Jahr wieder Rettungsschwimmer der DLRG die Badestellen auf Föhr. Von acht Rettungstürmen aus (vier in Wyk, zwei in Nieblum, zwei in Utersum) wird zwischen 10 und 18 Uhr das Geschehen im Wasser genau beobachtet. Die Dienstleitenden kommen vom Festland und bleiben gegen ein Taschengeld plus Unterkunft und Essenszuschuss für ein bis zwei Wochen. Sollte es zu einem Notfall kommen, fühlt sich die Föhrer Ortsgruppe bestens vorbereitet. Erst kürzlich wurde auf Föhr die erste Wasserrettungsgruppe landesweit gegründet! So übte man im Mai die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und DLRG-Rettungsschwimmern im Wyker Hafen. Dort liegt auf einem Ponton ein Boot, das in Windeseile zu Wasser gelassen werden kann. Außerdem steht eine Drohne als Fernaufklärungsmittel zu Verfügung. Bei Ebbe kann ein zur Trage umgebauter Jollentrailer per Quad ins Watt gefahren werden und ein neuer gebrauchter DLRG-Wagen sichert Föhr neben den beiden Rettungswagen eine wichtige dritte Trage. Zudem wird die Anschaffung eines Spineboards mit Schwimmkragen überlegt, mit der kraftlose Verunglückte auf ein Rettungsboot gezogen werden können.
Stellen die Rettungsschwimmer auf den Türmen das berühmte Image dar, wird bei näherer Betrachtung deutlich, welch vielschichtiges Unternehmen die DLRG ist.

DLRG-Rettungswagen mit Boot