AktivRegion Uthlande nimmt Projektideen entgegen:

Neue Förderperiode hat begonnen

Die AktivRegion Uthlande ist die kleinste und nördlichste aller 22 AktivRegionen in Schleswig-Holstein. Zu ihr gehören die nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm, die Hochseeinsel Helgoland sowie neun der im nordfriesischen Wattenmeer liegenden Halligen. Hiervon werden Langeneß, Hooge, Gröde, Nordstrandischmoor, Oland, Süderoog und Südfall ständig bewohnt, während die Halligen Norderoog und Habel unbewohnt sind. In der AktivRegion Uthlande leben rund 31.800 Einwohnerinnen und Einwohner, verteilt auf 26 Gemeinden und eine Stadt. Die administrative Ebene ist mit insgesamt fünf Ämtern und einer amtsfreien Gemeinde aufgrund des Inselcharakters eher kleinräumig strukturiert. Außer der Insel Helgoland, welche im Kreis Pinneberg liegt, gehören die Inseln und Halligen zum Kreis Nordfriesland und liegen inmitten des Wattenmeers, das 1985 zum Nationalpark, 1990 zum Biosphärenreservat und 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde.
Die sogenannten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) beziehungsweise AktivRegionen sind Ideenschmieden mit dem Ziel, durch geförderte Projekte die ländlichen Regionen attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Damit führen sie zu einer Verbesserung von Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Gemeinschaft für die hier lebenden Menschen. Um dies zu erreichen, gibt es Fördermittel der Europäischen Union, die an festgelegte Ziele gebunden sind. Die AktivRegionen sind entstanden aus dem LEADER-Konzept, einer Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. LEADER ist ein methodischer Ansatz, dessen Finanzierung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) erfolgt. Der Begriff LEADER ist eine Abkürzung und weist auf die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft hin: Liaison entre actions de développement de l´économie rurale.
Die letzte Förderperiode endete zum 31. März dieses Jahres. Grundlage des Handelns der AktivRegionen ist die zur Anerkennung erarbeitete Integrierte Entwicklungsstrategie (IES) und die geltenden Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung. Das Landesprogramm Ländlicher Raum bildet die Grundlage. Federführend für die Umsetzung des Konzepts ist das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein (MLLEV). Jede AktivRegion hat ein Regionalmanagement eingerichtet, um diese Aufgaben zu erfüllen. Zur Seite stehen ihnen die Regionaldezernate des Landesamtes für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL). Diese sind beratende Mitglieder der AktivRegionen und Zuwendungsstelle für die Mittel aus dem Bereich der ländlichen Entwicklung. Sie handeln als »Förderlotsen« der AktivRegionen und koordinieren auch die Umsetzung von Projekten, für die Mittel aus anderen Förderprogrammen des Landes in Frage kommen. Für die AktivRegion Uthlande ist das LLnL in Flensburg zuständig.
Der Verein LAG AktivRegion Uthlande e.V. wurde im September gegründet und ist als rechtsfähiger, eingetragener Verein mit Sitz in Wyk auf Föhr organisiert. Der Verein unterstützt engagierte Bürger und Kommunen, damit ihre Projektideen erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, die ein bis zwei Mal pro Jahr tagt und der Vorstand. Das Entscheidungsgremium der AktivRegion ist der Vorstand des Vereins mit 14 gewählten Mitgliedern aus den Bereichen Wirtschaft und Soziales (mindestens 50 Prozent) sowie der kommunalen Ebene. Vorsitzender ist Christian Stemmer, Amtsdirektor Amt Föhr-Amrum. Der Vorstand kommt drei bis vier Mal im Jahr zusammen und entscheidet anhand von Projektbewertungskriterien über Projekte, die gefördert werden können. Erster Ansprechpartner für Projektideen vor Ort ist der Regionalmanager Dr. Jürgen Kolk. Er berät bei der Antragstellung und bereitet die Unterlagen zur Beratung durch den Vorstand vor. Grundlagen des Handelns sind neben der Integrierte Entwicklungsstrategie die geltenden Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein.

Um auch in der neuen Förderperiode von 2023 bis 2027 Projekte auf den Weg bringen zu können, musste sich die Region im vergangenen Jahr erneut um die Anerkennung als AktivRegion bewerben. Dazu wurde unter Einbeziehung der Öffentlichkeit eine neue Integrierte Entwicklungsstrategie (IES) erstellt. In dieser sind als Handlungsgrundlage Ziele für die Zukunftsthemen »Klimaschutz und Klimawandelanpassung«, »Daseinsvorsorge und Lebensqualität« sowie »Regionale Wertschöpfung« gemeinsam erarbeitet und festgelegt worden. Mit Anerkennung der IES durch Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein im Oktober 2022, konnte die AktivRegion am 1. April in die neue Förderperiode starten. Im Zeitraum 2023 bis 2027 stehen für sie EU-Fördermittel von bis zu 2,5 Millionen Euro aus dem Leader-Programm bereit.
Gefördert werden können Leader-Projekte aus dem Grundbudget mit einer möglichen Fördersumme ab 50 Prozent der Nettokosten. Dafür können laufend Anträge gestellt werden. Daneben kann die AktivRegion Kleinprojekte aus dem sogenannten GAK-Regionalbudget (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes) fördern. Die Gesamtinvestition darf 20.000 Euro nicht überschreiten. Die Förderung kann bis zu 80 Prozent der Bruttokosten betragen. Die Antragsfrist liegt jeweils zu Beginn des Jahres und wird im Herbst des Vorjahres rechtzeitig bekanntgegeben. Projektanträge können gestellt werden von Vereinen, Verbänden, Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen.

Wer selbst Projektideen hat, kann sich an den Regionalmanager Dr. Jürgen Kolk unter 04681/748399 oder kolk@aktivregion-uthlande.de wenden.

Weitere Informationen findet man auf www.aktivregion-uthlande.de im Internet.

Das Team im Büro der AktivRegion Uthlande (v.li.): Dr. Jürgen Kolk, Regionalmanager (Foto: LAG AktivRegion Uthlande eV), Natalie Eckelt, Geschäftsführerin IHKo & Öffentlichkeitsarbeit Regionalmanagement (Foto: Insel- und Halligkonferenz eV), Meike Frädrich, Sekretariat (Foto: Insel- und Halligkonferenz eV) und Christian Stemmer, Vorsitzender (Foto: PeterSchulze)