Glückliche Gesichter: Die diesjährigen Schulanfänger der Rüm-Hart-Schule mit ihren Lehrern und Betreuern (oben die Marienkäfer-Klasse, unten die Schmetterling-Klasse)    Fotos: Andreas Hansen

Insgesamt 56 Schüler feierten ihren ersten Schultag:

Freude pur bei zwei Einschulungen

»Ich könnte abheben vor Freude«, sagt ein kleiner, über das ganze Gesicht strahlender Junge kurz vor der Einschulungsfeier zu seiner zukünftigen Lehrerin. Bis zum letzten Platz ist die kleine Halle der Rüm-Hart-Schule belegt. Sichtlich angespannte Eltern und Großeltern mit den kleinen Hauptakteuren des Tages. Schulranzen und Schultüten wohin man schaut. Jedes Motiv individuell auf die Vorlieben des jeweiligen ABC-Schützen zugeschnitten: Einhörner, bunte Blumen, Meerjungfrauen, Schmetterlinge und tatsächlich eine Rakete – zum Abheben vor Freude, aber auch zum Durchstarten.

Es ist die Freude, die bei der Einschulungsfeier der 38 Schulanfänger an der Wyker Grundschule im Mittelpunkt steht. Passend intoniert zu Beginn ein Zweitklässler auf seiner E-Gitarre Beethovens »Freude, schöner Götterfunken«. Überhaupt sind es die Schüler des zweiten Jahrgangs, die sich große Mühe geben, den Schulanfang der neuen Kinder nett zu gestalten. Sie übernehmen Patenschaften für die Neuen, singen zusammen Lieder und führen ein niedliches Theaterstück auf, in dem zwei Dompteure an ihren unwilligen Löwen und Panthern verzweifeln. Weder Zauberer noch die Polizei können helfen. Erst als ein Mädchen die Tiere nett bittet, führen sie ihre Tricks bereitwillig auf. »Schule ist ein wenig wie Zirkus«, nimmt Schulleiter Christoph Steier den roten Faden auf. »Wie ein Dompteur, Trapezkünstler oder Zauberer muss man viel üben. Doch es macht auch viel Freude. Für Schüler ist es genauso.«

Nachdem die Zweitklässler »Hurra, jetzt geht es los« gesungen haben, ist es tatsächlich so weit: In die Klassen »Marienkäfer« und »Schmetterling« aufgeteilt, geht es nach einem kurzen Foto-Shooting direkt in die erste Unterrichtsstunde. Fortan stehen Unterrichtsfächer wie Deutsch, Mathe oder Sport auf dem Programm. Friesisch wird in Wyk im Gegensatz zu Föhr-Land nur als Wahlfach angeboten. Schlechte Noten braucht übrigens in den ersten vier Jahren niemand zu befürchten, denn es gibt keine. Statt Zensuren gibt es ein Kompetenzraster und verbale Leistungsrückmeldungen.

Bereits einen Tag zuvor hatte für 18 weitere Kinder in Midlum die Einschulung für Föhr-Land stattgefunden. Auch hier hatten größere Kinder in der Turnhalle für die Neulinge alles perfekt vorbereitet. Man sang friesische Lieder und sagte Gedichte auf Plattdeutsch auf. Highlight war eine Lesung aus dem Buch »Der Ernst des Lebens« mit einer Bilderpräsentation. In der Geschichte hat Annette vor ihrem sechsten Geburtstag Angst. Man warnt sie, es beginne nun der Ernst des Lebens. Und dann heißt doch ausgerechnet ein Klassenkamerad auch noch Ernst! Doch dieser Ernst stellt sich als freundlicher Kerl heraus und wird Annettes Freund. Die Quintessenz ist, dass man sich vor bestimmten Events im Leben nicht unnötig Angst machen muss.

Nachdem Schulleiter Michael Oldigs das Kollegium der Grundschule vorgestellt hatte, schloss die Gruppe »Dancing Queens«, die während einer Projektwoche entstanden war, die Eröffnungsfeier mit einer schönen Tanzaufführung. Anders als in Wyk, wo Diakonin Monika Reincke den Einschulungsgottesdienst am Tag vor der Einschulung in St. Nicolai durchgeführt hatte, sprachen anschließend Pastorin Kirsten Hoffman-Busch und Pastor Dirk Jeß vor Ort nach kurzen Ansprachen den Schülern ihren Segen aus. Zum Start der Schullaufbahn wurde den Kindern Kraft, Hilfe, Gelingen und Bewahrung durch Gott zugesprochen, so dass sie gut behütet und mit Mut ihre neuen Aufgaben angehen können.

Gruppenbild der »Ersties« in Midlum.    Foto: Michael Oldigs

Tolles Unterhaltungsprogramm der Zweitklässler zu Ehren der Schulanfänger