Eine der vielen Sammlungen trotz regelmäßiger Strandreinigungen Foto: Andreas Hansen
Nicht nur für die vielen Grundschüler sehr lehrreich:
FLENS-StrandGut-Aktion mit guter Beteiligung
Auch in diesem Jahr führt die Flensburger Brauerei landesweit FLENS-StrandGut-Aktionen durch. Zum fünften Mal dabei: Die Insel Föhr. Vor Ort organisiert von der Föhr Tourismus GmbH und mit Unterstützung der Schutzstation Wattenmeer, suchten drei große Gruppen großflächig gleich drei Strandabschnitte in Wyk, Nieblum und Utersum nach Müllteilen ab.
Pünktlich um 10 Uhr trafen sich Insulaner und Urlauber an den ausgewiesenen Punkten, um den Uferbereich nach Strandgut abzusuchen. Angeführt wurden die Gruppen von Mitarbeiterinnen der Schutzstation Wattenmeer, die regelmäßig auf Föhr ein sogenanntes »Spülsaum-Monitoring« durchführen. Hierbei wird online genau dokumentiert, welche Müllteile an welchem Ort aus dem Wattenmeer angespült werden. Dieses Expertenwissen stellte sich nicht nur für die vielen teilnehmenden Grundschüler der Insel als sehr lehrreich heraus. So wurde gleich zu Beginn ausdrücklich davor gewarnt, die kleinen weißen Paraffinteile, diese nur langsam abbaubaren Erdölprodukte, die oft bei Schiffsreinigungen ins Meer gelangen, mit der bloßen Hand anzufassen.
Und schon ging’s los. Hier ein Flaschendeckel, dort eine
Duplo-Packung. Immer wieder Teile von Fangnetzen. Die große Qualle lässt man liegen, denn die gehört da hin. Dann ein Plastikrohr und sogar ein langes Brett mit rostigen Nägeln. Mit all den verschiedenen Funden ging es dann zur großen Sammelstation am Musikpavillon in Wyk, wo sich alles traf. Stolz zeigten die Schulkinder der 3. Klasse aus Süderende (Seestern-, Seepferdchen- und Bienengruppe) ihre eigenen Sammlungen: Ein größeres Fischernetz, Luftballonreste, ein voller Hundekotbeutel, eine Palette, ein Eimer mit Seepocken, ein Badehandtuch und sogar ein Stoffteddybär.
Während sich die kleinen und großen Strandgutsammler bei Erbsensuppe und Sprudel von ihrer Arbeit erholten, erklärte Laurie Kania, die bei der Schutzstation Wattenmeer ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) durchführt, die Gefahren der einzelnen Funde. Plastik wäre besonders problematisch. 450 Jahre würde es dauern, bis eine Trinkflasche zersetzt wäre. Angelschnüre bräuchten 600 Jahre. Mikroplastik würde von Tieren wie auch Muscheln gefressen werden und so auch in die Bäuche der Menschen gelangen. Verpackungen in den verschiedensten Sprachen würden zeigen, dass die Weltmeere miteinander verbunden seien und die Meeresströmungen dafür sorgten, dass eine Zahnpasta aus Asien beispielsweise in den Niederlanden oder auf Föhr angeschwemmt werde.
Wie Laurie Kania weiter erklärte, knoten sich Plastikteile zu wahren Inseln zusammen und schwimmen umher – oder sinken. Die von den Schülern gefundenen Fischnetze stammen von der Schleppnetzfischerei, wo man versucht Garnelen zu fangen. In den »Dolly Ropes«, diesen dünneren und dickeren Netzteilen, können sich Schweinswale und Robben verfangen, so dass sie nicht mehr auftauchen können. Beim Nestbau verwenden Vögel immer wieder solche Netzteile – mit dem Ergebnis, dass sie sich darin verheddern und elendig sterben. Eindringlich wies die Mitarbeiterin der Schutzstation die Anwesenden darauf hin, zukünftig weniger Plastik zu verwenden oder es gegebenenfalls wiederzuwenden. Mit Cappys für ihre gute Arbeit belohnt, konnten die Kinder ihren schönen Schulausflugstag im Anschluss noch bei »Maike Moins«-Kinder-Disco aus‑
klingen lassen.
Mit ihren jährlichen FLENS-StrandGut-Aktionen verbindet die Flensburger Brauerei aktiven Umweltschutz mit verantwortungsvollem Tourismus, damit sich auch die kommenden Generationen an sauberen Stränden und einzigartigen Naturerlebnissen erfreuen können.