Sarah Welk präsentiert ihre lustige Weihnachtsgeschichte »Weihnachten mit Opa«

Weihnachtsgeschichte von Sarah Welk um Hippie-Opa in der Stadtbücherei:

Autorin bringt Kinder zum Lachen

Die Föhrer Grundschulkinder sind begeistert. Mit Sarah Welk ist eine ihrer Lieblingsautorinnen zu ihnen auf die Insel in die Stadtbücherei gekommen. Die Kinder- und Jugendbuchwochen, das größte Lesefest der schleswig-holsteinischen Bibliotheken, hat es möglich gemacht. Bereits zum 40. Mal wird die Lesewoche durchgeführt, um in Kindern und Jugendlichen die Lust an Literatur, Geschichten und dem Erzählen zu wecken. Hierbei werden 30 Autoren aus dem gesamten Bundesgebiet eingeladen, ihre Werke jungen Menschen vorzustellen.
Bestsellerautorin Sarah Welk staunt nicht schlecht, als sie zu Beginn der Veranstaltung in der Wyker Stadtbücherei erfährt, dass viele ihrer Kinderbücher den Grundschülern gut bekannt sind. »Ziemlich beste Schwestern habe sie zu Hause, meint ein Mädchen. Mehrere Kinder nicken zustimmend. »Ich kenne alle Chaos-Brüder-Hörbücher auswendig«, sagt ein Junge. »Oh ja? Die sind von Christoph Maria Herbst gesprochen«, erklärt die in der Nähe von Oldenburg wohnende 48-jährige Mutter von zwei Kindern sichtlich gerührt. Schon immer habe sie gern lustige Geschichten geschrieben und sie ihren Kindern vorgelesen, erzählt sie. Vor fünf Jahren sei ihr erstes Buch erschienen. 20 weitere sind mittlerweile gefolgt.
»Weihnachten mit Opa« heißt das Buch, das Sarah Welk den Föhrer Kindern vorstellt. Nach »Sommer mit Opa« ist es der zweite Band um den lustigen Opa von Jonas und Marie, der so ziemlich alles anders macht als andere Opas, denn er ist ein Hippie-Opa. Lange Haare, langer Bart, Stirnband und einen Wackel-Elvis auf dem Armaturenbrett seines Autos. Und ausgerecht dieser Hippie-Opa soll jetzt für die Eltern bei der Vorbereitung des Weihnachtsfestes einspringen, die auf Mallorca am Flughafen festsitzen.
Die Kinder kichern. Sie mögen, was sie hören. An dieser Stelle fragt die Autorin ihre jungen Zuhörer nach deren Großeltern und was da anders sei. »Sie erlauben mir viel zu zocken.« »Ich darf den ganzen Tag Fernsehen gucken.« »Sie erlauben mir, viel mehr Naschis zu essen.« »Sie kaufen mir alles und lassen mich länger aufbleiben.« »Ich darf mit Chips auf dem Sofa sitzen.« Zwei Kinder berichten traurig, dass ihre Opas bereits gestorben seien. Ein Junge sagt, es gäbe keinen Kontakt mehr zum Opa, da sich die Großeltern haben scheiden lassen. Man spürt ein tiefes Mitgefühl im Raum.
Sarah Welk fährt mit ihrer Weihnachtsgeschichte fort. Opa und die Kinder sollen für die Eltern die bestellte Weihnachtsgans abholen. Aber diese lebt noch, denn Opa hatte vergessen, vorher anzurufen. Wie? »Frau Müller« (so heißt die Gans) schlachten und rupfen? Aber nein! Auf einmal wollen die Kinder keine Gans mehr. Oder doch? Denn schwupps sitzt »Frau Müller« neben Opas Gitarrenkoffer und der leeren Kekspackung in dessen Bus. Sie schnattert und zischt wie eine Schlange. Ja, sie will versorgt werden. Also gibt es netterweise noch etwas Futter mit nach Hause, wo »Frau Müller« sogleich auf Opas Sofa springt und sich auf dessen Zeitung breit macht. Teilen kennt sie nicht. Als sie nach Opa schnappt, muss dieser sich auf seiner Yogamatte auf dem Fußboden platzieren. Es gibt dieses Jahr also keine Gans. Die Kinder wollen stattdessen selbst kochen, Leckereien wie Snickers-Salat mit Sprühsahne zubereiten. Was wird die Eltern bloß erwarten, wenn sie wiederkommen?
Die Kinder in der Stadtbücherei sind begeistert. Autorin Welk hat die richtigen Töne getroffen. Doch ausgerechnet, als es spannend wird, bricht sie ihre Lesung ab. Wer wissen wolle, wie es weitergehe, solle sich das Buch doch zu Weihnachten wünschen oder es in der Bücherei ausleihen, sagt sie lächelnd. Enttäuscht sind die jungen Leser aber nicht, denn jedes Kind darf eine persönlich signierte Autogrammkarte mit nach Hause nehmen. Eine schöne Erinnerung an einen wunderbaren Lesevormittag.