Gute Laune am Sandwall

Mit viel Schwung ins neue Jahr

Überall trafen sich die Menschen, um ins neue Jahr zu feiern. Schornsteinfeger als Glücksbringer, Silvesterlauf in ausgefallenen Kostümen und eine ausgelassenen Open-Air-Party mit den Föhrer DJs Ralli und Moritz auf dem Wyker Sandwall sorgten beispielsweise für den entsprechenden Rahmen. Während am Silvesterabend auf Föhr-Land auffällig kostümierte Gruppen von Haus zu Haus zogen und ihr Liederrepertoire vortrugen. Mit dieser uralten friesischen Tradition »Ütj to kenknen« wird ebenfalls Glück und » En frööligen nei juar« gewünscht. Um Mitternacht wurde in Wyk dann ordentlich geböllert Viele Raketen illustrierten den Himmel, was eigentlich nicht gewünscht war. Und viele starteten dann beim ebenfalls schon traditionellen Neujahrsschwimmen frisch und munter ins neue Jahr.

Über 80.000 Euro fürs Wilhelminen-Hospiz
Organisiert von Hauke Petersen aus Niebüll und Matthias Rugullis aus Lütjenholm, machen sich Schornsteinfeger aus Nordfriesland seit 2009 auf den Weg nach Föhr, um in der Wyker Innenstadt für schwarze Nasen und Wangen zu sorgen, damit Glück fürs neue Jahr zu wünschen und Geld zu sammeln für das Wilhelminen-Hospiz in Niebüll. Wurde Silvester 2022 die stolze Summe von 9.400 Euro gesammelt und stieg die Spendensummen damit auf knapp 73.000 Euro an, wurde dieses Mal die 80.000-Marke deutlich geknackt. Denn wieder kamen bei der diesjährigen Aktion über 9.000 Euro zusammen.

23 nordfriesische Schornsteinfeger waren dieses Mal auf die Insel gekommen. Darunter natürlich die für Föhr zuständige Schornsteinfegermeisterin Lea Jacobsen und ihr Mann Martin Jacobsen sowie Gonne Bendixen mit seinem neuen Auszubildenden Bruno. Nicht zu vergessen »Aschi« Christiansen aus Oevenum, der sich bereits seit fast sechs Jahren im Ruhestand befindet, sich diese Aktion aber trotzdem nie entgehen lässt. Seit 2012 ist auch immer die Flensburger Gruppe »policia do samba« mit ihren heißen Rhythmen dabei. Dieses Mal musste sie aus Krankheitsgründen aber kurzfristig absagen.
Begleitet wurden die Schornsteinfeger aber von Bernhard Vogel, Sprecher des Wilhelminen-Hospiz. Wie er sagt, muss jährlich eine Spendensumme von etwa 200.000 Euro generiert werden, um finanziell auf eine schwarze Null zu kommen.

Fit und fröhlich ins neue Jahr
In vielen fantasievollen Kostümen nahmen etwa 140 Teilnehmer am Silvesterlauf teil. Sogar Dinosaurier waren dabei, als es vom »Aquaföhr« auf einen fünf Kilometer langen Kurs durch die Stadt ging. Dabei stand wie immer nicht die Leistung im Vordergrund, sondern der Spaß, der zum Schluss mit einer Urkunde und einem Punsch auf dem Sandwall endete.
Hervorgegangen ist der Silvesterlauf, den es auch schon seit etwa 25 Jahren gibt, aus dem Lauftreff des Wyker Turnerbunds (WTB). 35 Jahre hatte es ihn gegeben, wofür Marianne Clausen, die Mutter des Lauftreffs, wie sie genannt wird, jetzt vom Leichtathletikverband Schleswig-Holstein mit einer Urkunde ausgezeichnet worden war. Mangels Teilnehmer wurde der Lauftreff kürzlich allerdings eingestellt. Dafür gibt es jetzt aber eine kleine Nordic-Walking-Gruppe, die sich am »Aquaföhr« an jedem Dienstag und Donnerstag um 17 Uhr trifft. Wer mitmachen möchte, kann sich gern dazugesellen.

Jahresbeginn in kalten Fluten
Für die meisten unter uns sieht ein Badespaß sicher ganz anders aus. Zum Beispiel bei angenehmen Luft- und Wassertemperaturen. Viele Insulaner und Feriengäste lassen es sich allerdings nicht nehmen, das neue Jahr mit einem Sprung in die kalten Fluten der Nordsee zu beginnen – gut gelaunt und vielfach kreativ kostümiert. So auch in diesem Jahr, als beim Neujahrsschwimmen am »Aquaföhr« großer Andrang herrschte. Sowohl im Wasser als auch an Land, wo sich viele Zuschauer dieses Spektakel mit viel Freude ansahen.
War die Teilnehmerzahl wegen der Umkleidesituation im »Aquaföhr« zuerst auf 250 begrenzt worden, wurde diese schließlich noch auf 300 erhöht worden. Außerdem war die »Schwimm mit Uwe«-Gruppe dabei. Nachdem ein Mikrofon-Fehler behoben worden war, konnte Bjørn Wenner mit seiner Moderation wieder pro-blemlos weitermachen. Roberto Caso, Veranstaltungsleiter der Föhr Tourismus GmbH, war es dann, der das Schwimmen eröffnete und sich ins Nass stürzte. Anschließend ging es gruppenweise Schlag auf Schlag weiter. Abgesichert wurde die Neujahrsschwimmerinnen und -schwimmer von einem Taucher und der DLRG, der die 300 Euro an Startgebühren plus weiterer Spenden zukamen. Auf dem Wasser wieder mit von der Partie waren auch dieses Mal die Stand-Up-Paddler von »SUP Island«.

In einer »Schnapslaune« wurde das Neujahrsschwimmen 1997 mit zwölf Teilnehmern aus der Taufe gehoben. Mit 431 Schwimmerinnen und Schwimmern gab es 2020 sogar einen Rekord, womit das Föhrer Neujahrsschwimmen endgültig zu den größten Veranstaltungen dieser Art an der Nordseeküste gehörte.