Fischmarktkaje voller Schlepper

Informationsveranstaltung auf dem Rathausplatz und der Fischmarktkaje:

Auch auf Föhr haben es die Bauern schwer

Die Bauernproteste auf dem Festland führten zu verstopften Straßen und Innenstädten sowie gesperrten Autobahnauffahrten. Auch einige Föhrer Landwirte hatten sich zur großen Protestaktion nach Berlin aufgemacht: Zwei Tage mit dem Schlepper hin und zwei Tage wieder zurück. Auf dem Rathausplatz und der Fischmarktkaje war es in Wyk dann eher eine Informationsveranstaltung mit vielen Gesprächen, Bratwurst und Punsch ohne Alkohol, an der sich die Föhrer Landwirte mit ihren Traktoren beteiligten. »Nicht gegen die Bürger, sondern um sie darüber zu informieren, wie schwer es die Bauern auch auf der Insel haben«, so Olaf Rörden. Das machte er unter anderen anhand von Zahlen deutlich. Seien es 1991 noch knapp 120 Milchbetriebe auf der Insel gewesen, so würden es heute nur noch 25 plus fünf Gemüsebauern sein.
Olaf Rörden betreibt seit vier Jahrzehnten einen Hof in Witsum und weiß, wovon er spricht. Es gehe nicht nur um die Erhebung einer Kfz-Steuer, die mittlerweile wieder von Tisch sei, und die Subvention des Agrardiesels, die nun in drei Schritten abgebaut werden soll, sagt er. »Vielmehr sind es die Maut, die CO2-Abgabe und die Plastiksteuer für Verpackungen, die die Lebensmittel immer teurer machen«, erklärt er. Nicht zu vergessen die Düngeverordnung und Dokumentationspflicht. »Wenn Grünland ausgetrocknet ist, dann brauche ich zuerst eine Genehmigung, wenn ich es neu einsähen will«, macht er die Bürokratie anhand dieses Beispiels deutlich.
Ohne Subventionen könne Landwirtschaft in Deutschland gar nicht mehr betrieben werden, denn man stehe nicht nur in Konkurrenz zu Europa, sondern weltweit, so Olaf Rörden. Vor diesem Hintergrund könne jeder sicherlich verstehen, dass es die Bauern auf die Straße treibe. Der Agrardiesel habe das Fass nur zum Überlaufen gebracht.

Olaf Rörden fungierte sozusagen als Sprecher der Veranstaltung.

Es gab auch Bratwurst mit Punsch ohne Alkohol.

Gut gefüllter Rathausplatz