Ausgelassenes Tanzen bis in die frühen Morgenstunden  Fotos: Andreas Hansen

Bald neue Kleidung und Zusatzalarmierung per Alarm-App:

Ausgelassene Stimmung beim Oevenumer Feuerwehrball

Endlich wieder Oevenumer Feuerwehrball – der Lohn vieler Stunden ehrenamtlicher Arbeit. War der Umzug wegen der eisigen Kälte abgesagt worden, wollten sich die rund 80 Gäste den Abend aber nicht nehmen lassen. So begab man sich nach kurzer »Manhattan-Time« im Feuerwehrhaus freudig zu »Krögers Dörpskrog« in Oevenum. Neben leckerem Essen lockte ein geselliger Abend unter Kameraden – mit netten Gästen und Musik von DJ Arne.

Den Abend eröffnend, zeigte sich Oevenums Wehrführer Timo Paulsen dankbar dafür, dass man im vergangenen Jahr von größeren Einsätzen verschont geblieben sei. Er selbst werde zwar am 28. Dezember dieses Jahres nach seiner zweiten Amtsperiode als Wehrführer abtreten, nachdem er zusätzlich über 20 Jahre dem Vorstand angehört habe, doch sei man generell für die nahe Zukunft gut aufgestellt. Dies liege unter anderem daran, dass demnächst alle Feuerwehrleute mit neuen, den aktuellen Statuten entsprechenden Einsatzschutzkleidungen ausgestattet werden würden. Paulsens besonderer Dank galt hierbei der Gemeinde, die der Anschaffung zugestimmt habe.
Wie der Wehrführer berichtete, werden in Kürze außerdem Zusatzalarmierungen übers Handy per Alarm-App, die sich in Wyk bereits seit zwei Jahren bewähren, eingeführt. Die bewährten Funkmeldeempfänger (sogenannte Pieper) werden jedoch weiterhin getragen. Trotz all dieser Verbesserungen hob Paulsen die grundsätzliche Wichtigkeit von regelmäßigen Übungsdiensten hervor und forderte für sein letztes Amtsjahr eine rege Beteiligung beim Üben des Ernstfalls ein.

Ehrengast des Abends war Wyks Wehrführer Jörg Carstensen, der dem Oevenumer Feuerwehrball erstmals beiwohnte. In seiner Grußrede dankte auch er der Gemeinde Oevenum, die 40.000 Euro zur Anschaffung der neuen Schutzkleidung bewilligt habe. »Der Kamerad, der sein Leben aufs Spiel setzt, muss bestmöglich ausgestattet sein. Dass alle Kameraden von den Einsätzen gut wieder nach Hause kommen, ist das Wichtigste«, betonte er. Ganz besonders erwähnte er in diesem Zusammenhang auch die Partner, die während der Einsätze zu Hause die Stellung halten würden.
Im Anschluss an die stimmigen Reden durfte ausgiebig das Tanzbein geschwungen werden. Bis morgens nach 3 Uhr wurde mächtig »geschwoft«. Wieder mit dabei: Sechs Delegierte der Partner-Feuerwehr aus Hohn bei Rendsburg. Vor Jahren hatten die Hohner Kameraden einmal recherchiert, wo es die älteste Jugendfeuerwehr Deutschlands gibt – und landeten statt irgendwo in Süddeutschland im beschaulichen Oevenum auf Föhr.
Seit 1882 gibt es in Oevenum eine Jugendfeuerwehr, womit man nicht nur die älteste derartige Institution Deutschlands besitzt, sondern vermutlich sogar der Welt! Zurückgehend auf alte Seefahrerzeiten, als oft die Männer zum Walfang auf See waren, dürfen in Oevenum bereits Sechsjährige mitmachen. Für diese war der diesjährige Feuerwehrball noch viel zu früh, doch der am Ende des Jahres scheidende Wehrführer Timo Paulsen wird sich an dem Abend vielleicht unter den anwesenden jüngeren Kameraden schon einmal umgeschaut haben, wer das Zeug zum zukünftigen Wehrführer hat.

Zwei Wehrführer, die sich verstehen: Wyks Jörg Carstensen (li.) und Oevenums Timo Paulsen