Der alte und der neue Chirurg der Inselklinik: Dr. Jörn Harder und Dr. Dirk Langemeyer (v.li.)    Foto: Andreas Hansen

Zukünftig deutlich erweitertes Spektrum bei Handverletzungen:

Abschied und Neuanfang in der Chirurgie der Inselklinik

Ein Versprechen ist ein Versprechen. Aber nicht immer war es Dr. Jörn Harder aufgrund seiner zeitintensiven Tätigkeit in der Inselklinik Föhr-Amrum möglich gewesen, sich optimal um seine drei Kinder zu kümmern, wie er sagt. Dies soll bei seinen beiden Enkelkindern anders sein, hat der Chirurg seiner Familie versprochen. Somit geht der Chefarzt – ein Jahr früher als geplant – am 31. März in seinen wohlverdienten Ruhestand. Seit dem 1. Dezember 2007 war Dr. Jörn Harder in der Inselklinik als Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie, Proktologie und Unfallchirurgie tätig. Zudem war er als Facharzt in der MVZ-Facharztpraxis Chirurgie der Klinik tätig. Konservativ wie operativ deckte er die gesamte Bandbreite der Chirurgie und Unfallchirurgie ab. Nach 40 Jahren als Chirurg, davon knapp 17 Jahre in der Inselklinik, ist nun allerdings Schluss. Doch wer glaubt, Dr. Harder fortan nur noch beim Kindergeschichtenvorlesen anzufinden, wird sich täuschen. Denn auch seine Hobbies Segeln, Volleyball und Golf wollen gepflegt werden. Besonders am Herzen liegen ihm jedoch seine Oldtimer-Traktoren, für die er auf der Insel gerade noch eine zusätzliche Unterstellmöglichkeit sucht.

Nachdem sein Kollege Dr. Andreas Müller bereits im Sommer 2023 verabschiedet worden war, ist der Weggang von Dr. Jörn Harder eine zweite Veränderung an entscheidender Stelle. Doch ein neuer Chirurg ist bereits gefunden: Zum 1. Juli dieses Jahres übernimmt Dr. Dirk Langemeyer die vakante Stelle von Dr. Müller. Dr. Lange­meyer wechselt vom Krankenhaus Bad Oeynhausen, wo er als Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Handchirurgie tätig ist, auf die Insel.

Als »immer schon nord-affin« bezeichnet sich der 55-jährige Ostwestfale, der in Lübeck studiert hat. Stets wäre ihm klar gewesen: Wenn ein Wechsel, dann unbedingt in Küstennähe. Im April letzten Jahres schaute er sich den neuen Arbeitsplatz mit viel Küste an und war sofort überzeugt. Während seine drei großen Kinder auf eigenen Füßen stehen, bleibt die zehnjährige Tochter, die er mit seiner Lebensgefährtin hat, zunächst mit der Mutter noch in der alten Heimat. Auch sie kennen Föhr bereits und ziehen vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nach.

Mit Dr. Langemeyer kann das Angebotsspektrum der Inselklinik im Bereich von Handverletzungen und -erkrankungen samt Nachbehandlungen deutlich erweitert werden. So brauchen Nervenengpass-Syndrome oder Verwachsungen der Hohlhand (Morbus Dupuytren) nicht mehr in entfernten Kliniken auf dem Festland behandelt werden. Ebenso können Ganglien (Überbeine) am Handgelenk oder an der Hand vor Ort behandelt und Arthroskopien des Handgelenks und des Handwurzelgelenks durchgeführt werden. Wie gut dies ist, werden viele zu schätzen wissen, die einmal durch die Verletzung eines Fingers, einer Hand oder eines Handgelenks im alltäglichen und selbstständigen Leben Einschränkungen erfahren mussten.