Ciao Willi

Als Wilhelm Christoph Wieghorst am 14. September 1955 geboren, war er auf der Insel bei allen nur als Willi bekannt. Nach langjähriger Krankheit und einem stetigen Auf und Ab ging es zuletzt ziemlich schnell. Er starb am 21. April und wurde im engsten Kreis seiner Familie beigesetzt.
An der Entwicklung der Insel hat Willi immer sehr interessiert teilgenommen. Er war aufgeschlossen für alles Neue, Mitbegründer des inzwischen traditionellen Neujahrsschwimmen und bei der Föhr-Messe auf einer W.D.R.-Fähre an den Landungsbrücken in Hamburg ebenso dabei wie beim damals erfolgreichen Jugendevent und Tauziehen über den Hafen. Als vor fast 25 Jahren »WIR Insulaner« als neues Printmedium auf der Insel herauskam, weckte das ebenfalls sein Interesse. Er machte mich auf Neueröffnungen aufmerksam, erzählte mir von den Traditionen und sagte mir, über welche Geschichten und Veranstaltungen ich unbedingt berichten muss. Das war eine große Hilfe. Im Jahr 2008 gab es dann aus irgendwelchen Gründen Schwierigkeiten bei der Verteilung von »WIR Insulaner« an alle Haushalte per Post. Ich erzählte Willi davon. Er suchte nach einer Lösung – mit dem Resultat, dass er mit seiner Familie die Verteilung übernahm. Danke noch einmal für alles, Willi!
Der gelernte Elektriker, der bei EDEKA Knudtsen noch eine Ausbildung zum Kaufmann machte, suchte auch immer wieder die Herausforderungen. Als mich der Wirt des Restaurants »Piet Henningsen« in Flensburg einmal fragte, ob ich jemand kennen würde, der seinen antiken, aber mittlerweile rotten Taucheranzug mit Taucherhelm, der als »Wahrzeichen« vor der Tür stand, restaurieren könne, wusste ich natürlich niemanden. Ich fragte Willi, und er sagte, dass ich ihm den Taucheranzug einfach einmal mitbringen solle – und machte ein wahres Schmuckstück daraus.
In seinem Elternhaus in der Großen Straße 36 war Willi Wieghorst über drei Jahrzehnte selbstständig. Zuerst mit einer Quelle-Agentur. Als gelernter Elektriker schloss er die elektrischen Geräte nicht nur an, er reparierte sie auch. Das war ein ganz besonderer Service für eine derartige Agentur. Dann eröffnet er im Vorderhaus eine Boutique. Nebenbei fing er ganz langsam mit der »BeSchriften Werbetechnik« an. Erst im Hinterhaus und dann im »Küperhaus« an der Großen Straße, das später zu einem Ferienhaus umgebaut wurde.
Die »BeSchriften Werbetechnik« wurde zur Profession und Leidenschaft von Willi Wieghorst. Und er richtete sich nun ganz mit dieser Firma in den Räumlichkeiten in der Großen Straße ein und baute sie mit neuester Technik immer wieder weiter aus. Vor einige Jahren stieg sein Sohn Thies mit ein. Zuerst als Angestellter, dann arbeiteten Vater und Sohn als jeweils Selbstständige zusammen. Vor vier Jahren wurde Willi dann krank Und Thies Wieghorst musste »BeSchriften Werbetechnik« ganz übernehmen. Obwohl Willi, wenn er es schaffte und nicht zur Behandlung musste, täglich vorbeischaute.
Mache es gut Willi. Und ciao, wie du immer sagtest.
Wilhelm Brinkmeier