Freut sich über seine neue Anlage: Bierbrauer Volker Martens  Foto: Andreas Hansen

Bierbrauerei legt Grundlage für größere Produktion:

Neue Anlage für Borgsumer Biar-Brauhüs

Bier ist mehr als nur ein Getränk oder ein Konsumgut – Bier ist Kult! Dies war dem Borgsumer Volker Martens völlig klar, als er im Jahr 2018 seine Bierbrauerei »Biar-Brauhüs« gründete. Seither produziert Martens sein regionales Friesenbier mit stetig wachsendem Erfolg. Gebraut, gereift und abgefüllt auf der Insel, wobei bewusst auf Filtration und Wärmebehandlung verzichtet wird, um die volle Frische und einen natürlichen Geschmack zu erzielen. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, wurde die Brauerei jetzt deutlich vergrößert.
1.000 Liter fasst das neue Sudhaus, das Martens in Dänemark gekauft hat. Hier wird die Würze produziert. Sechs Tanks zu je 2000 Liter für die Gärung und Reifung unter Druck vervollständigen die Anlage. Hinzu kommt eine neue, aus dem Erzgebirge stammende, Abfülllinie, wo die Flaschen in einem Arbeitsgang gespült, befüllt und etikettiert werden. All dies wird zu einer schnelleren Bier-Produktion mit größeren Mengen führen, sagt Martens, der der Aktivregion Uthlande für die Förderung seines Projektes dankt.

Drei Biere für verschiedene Geschmäcker werden derzeit angeboten. Alle haben friesische Namen. Da ist das »Hünj­mots«, ein modern gehopftes Pilsener mit leichter Zitrusnote. Das Wort Hünjmots ist ein Wortspiel, das man auf Föhr-Land oft in einer Kneipe beim Bestellen verwendet, denn eigentlich ist wörtlich der Pilz im Wald gemeint. Dann gibt’s das »Holeweeder« – einst als Ale gedacht, jetzt aber durch eine geänderte Gärtemperatur zum Lager geworden und somit süffiger. Obwohl hopfenlastiger, ist es recht mild und mit 5,8% Alkohol nicht übertrieben stark. Trotzdem heißt das Bier übersetzt »Bullenwasser« – der erste Eindruck eines Freundes damals beim Probieren. Das dritte Bier nennt sich »Jonk« (wie friesisch: dunkel), ein nicht klassisches Schwarzbier, das besonders die weiblichen Gäste gern trinken, da es kein Stout, sondern eher mild ist. Alle drei Biere fallen unter dem Oberbegriff »Craft Beer«, sind aber trotzdem allesamt nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut – und mit dem Nachhaltigkeitssiegel »FÖHRgreen« ausgezeichnet.

Die neue Bieranlage gibt Volker Martens jedoch nicht nur die Möglichkeit, größere Mengen zu produzieren – das noch vorhandene vorherige 140 Liter-Sudhaus schenkt ihm plötzlich die Gelegenheit, mal »was auszuprobieren«, wie er sagt. Saisonale Biere in kleineren Mengen, stellt er sich vor. Überhaupt leuchten seine Augen, wenn der Bierbrauer an die Zukunft denkt. Bewährt hat sich der Verkauf über ein Netz von Vertriebspartnern. Ab November soll es zusätzlich auch wieder einen Werksverkauf geben. Bei einem Bier-Tasting sollen einmal wöchentlich Gruppen vor Ort alles über das Bierbrauen und die Bierstile mit ihren verschiedenen Aromen erfahren können. Die Langzeitplanung beinhaltet neben dem Ausbau des Online-Shops mit zurzeit Shirts und Hoodies sogar die Eröffnung eines Biergartens. Über die spannende Entwicklung des Bierbrauens in Borgsum kann man sich unter www.biar-brauhues.de informieren.