Inge Haferkorn, wie man sie kannte.

Die Geschichte von Inge Haferkorn und ihrem Laden:

Ein Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der rote Apfel bleibt und ist ein Markenzeichen für gute Qualität und liebevoll ausgesuchte Waren »Made in Europe«, die dem Laden in Oldsum einen ganz besonderen Charme verleihen. Auch nachdem Inge Haferkorn gestorben ist. Sowohl das Geschäft als auch das Café »Im Apfelgarten« bieten weiterhin ein besonderes Einkaufs- und Genusserlebnis. Es ist also klar, dass der rote Apfel nicht weit vom Stamm fällt, und der Laden im Familienbesitz bleibt und von der Familie weitergeführt wird.
Inge Haferkorn, eine bemerkenswerte Wahl-Föhrerin, die nicht nur einen Laden in Oldsum betrieb, sondern auch ein bewegtes Leben führte, verstarb am 19. Dezember 2023.
Geboren wurde sie am 19. Juli 1937 in Tilsit in Ostpreußen. Ihre Eltern waren selbstständige Unternehmer und betrieben eine Wäscherei. Ihre sorglose, behütete Kindheit endete 1944 mit der Flucht aus Ostpreußen vor der heranrückenden roten Armee.
Der Weg führte Sie über viele Stationen vom äußersten Osten bis in den äußersten Westen Deutschlands. Später wurde in der Familie schmunzelnd gesagt: »Wir haben uns durch ganz Deutschland gewaschen«.
Insgesamt wechselte Inge Haferkorn in zwölf Schuljahren 13 Mal die Schule. Im Rheinland erwarb sie dann ihren Gesellenbrief im Wäsche- und Plättehandwerk und entschied sich für eine weitere Ausbildung als Erzieherin. Dabei zeigte sie eine besondere Begabung zum Geschichtenerzählen und im Umgang mit älteren und herausfordernden Kindern.
Sie lernte ihren Mann in Würzburg kennen und entschied sich dazu, ihre Arbeit in einem Kölner Kinderheim aufzugeben. Ihre beiden Kinder Sebastian und Barbara wurden schließlich in Speyer geboren.
Inge Haferkorns Geschichte nimmt eine Wendung, als sie ab 1968 ihre Eltern regelmäßig mit ihren beiden Kindern auf Föhr im Sommer besucht. Nach über einem Jahrzehnt erwirbt die Familie schließlich ein Haus in Oldsum, umgeben von einem malerischen Apfelgarten, der den Grundstein für ihr zukünftiges Leben legen sollte. Dieser Ort wurde zu ihrem Zufluchtsort, und später zu einer neuen Heimat.

1971 kehrte die Familie nach Viersen im Rheinland zurück. Dort begann Inge Haferkorn kreativ Wickelröcke und Boleros für Bekannte zu nähen. Dies entwickelte sich schnell zu einem florierenden Betrieb, der schließlich 14 Näherinnen beschäftigte und über 100 Geschäfte deutschlandweit belieferte.
1978 eröffnete Inge nun Ihren eigenen Laden auf Föhr und zog 1989 fest auf die Insel. Der Laden war bald zu klein. 1994 wurde die Scheune des Hauses ausgebaut: Während Inge durch den Neubau Ihren Laden erweiterte, gestaltete ihre Tochter Barbara mit ihrem Mann den anderen Teil der Scheune zum Café »Im Apfelgarten« um.
Als eine bekannten Computerfirma versuchte, das Logo gerichtlich anzufechten, weil es ihrem berühmten Apfel ähnelte, war Inge unbeeindruckt. Sie erzählte gerne mit einem Augenzwinkern, wie sie das Apfellogo für ihre Bekleidungsfirma schon Jahre zuvor angemeldet hatte, lange bevor der Technologieriese darüber nachdachte.

Dies ist eine von viele Geschichten, die Inge Haferkorn aus Ihrem Leben zu erzählen wusste. Einige Geschichten hat sie in Ihren drei Bänden »Wo Sonne und Wind Freunde sind« festgehalten, die von der Föhrer Künstlerin Maggie Fischer auf ihre einzigartig schöne Art und Weise illustriert worden sind. Man kann also noch vieles nachlesen.