Stolz stehen sie da: Die verschiedenen Unimog-Typen aus ganz Deutschland. Foto: Andreas Hansen
98 Fahrzeuge aus ganz Deutschland nahmen daran teil:
Drittes Unimog-Treffen in Utersum ein voller Erfolg
Zum dritten Mal nach 2014 und 2017 lud der Stammtisch Nordfriesland des Unimog-Veteranen-Clubs zu einem Wochenende in Utersum auf Föhr ein. Um genügend Platz zu haben, beschränkte man sich dabei auf die Kleinbaugruppen. Dass sich dann stolze 98 Fahrzeuge der deutschlandweit etwa 1.000 Freunde des weltbekannten Allround-Fahrzeugs auf den Weg in den hohen Norden machen würden, hatte keiner gedacht. Teilweise aus Lörrach und dem Schwarzwald kamen sie angereist. Sogar aus der Nähe von Kopenhagen kam ein Mitglied vorbei. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von teilweise nur 50 oder 55 km/h ging es für das Treffen über die Landstraßen in Richtung Föhr. Unterwegs kam es zwar vereinzelt auch zu Ausfällen – ein Unimog blieb bei Husum liegen – doch am Ende waren alle glücklich auf der Wiese am Noorder Kaalkamp angekommen.
Ein buntes Programm wartete dann in Utersum auf die Unimog-Fans. Höhepunkte waren zwei Föhr-Rundfahrten inklusive Foto-Shooting in Reih und Glied an der alten Mole im Hafen. Doch ein Stopp an der Alten Vogelkoje in Oevenum wird den Besuchern aus Paderborn, Stadthagen, Verden und andernorts sicherlich am längsten im Gedächtnis bleiben, denn die meisten hatten noch nie eine Vogelkoje besucht oder gar noch nie von solch einer Einrichtung gehört. Zurück in Utersum, konnte nach Herzenslust gegrillt, gefrühstückt und auch Kaffee und Kuchen zu sich genommen werden. Die Gemeinde Utersum hatte hierzu die Strandkorbhalle wie auch die Anschlüsse für Toilettenwagen zur Verfügung gestellt. Die Organisation vor Ort hatte Otto Paulsen übernommen, vom Festland gab es tatkräftige Unterstützung von den Stammtischen Ostholstein und Südholstein, die die Anreisen koordinierten. Hierbei lobte man besonders die Wyker Dampfschiffs-Reederei W.D.R., die als Sponsor auftrat, vergünstigte Fahrpreise ermöglichte und auch für Einsatzfähren sorgte.
Doch das schönste an solch einem Treffen ist sicherlich das interessierte Schauen, denn es waren unter anderem mit dabei: Der Unimog 411 (Bauzeit 1956-74), dessen Quasi-Nachfolger Unimog 421, obwohl beide acht Jahre parallel gebaut wurden (Bauzeit 1966-87), sowie Unimog 406 (Bauzeit 1963-88) und dessen letzte Version Unimog 417 (Bauzeit 1988-92). Dabei ähnelt kein Unimog dem anderen. So hatten einige Unimogs (übrigens ein Akronym des Wortes Universal-Motor-Gerät) ein Faltdach, einige einen Mähbalken montiert, viele eine Seilwinde vorn, einige sogar eine Doppelkabine und ein Ex-Bundeswehr-Fahrzeug gar einen Benzinmotor. Stargast des Wochenendes war jedoch ein Unimog 70200, ein »Boehringer«, von dem 1949-50 nur 600 Stück gebaut wurden und schätzungsweise weniger als 50 noch erhalten geblieben sind.
So gab es viel Stoff für interessierte Gespräche unter Gleichgesinnten. Viele kannten sich bereits von früheren Treffen. Bis spät in die Nacht wurden Erfahrungen geteilt, Ersatzteile getauscht und auch mal gemeinsam geschraubt. Und beim Auseinandergehen freute man sich aufs nächste Wiedersehen, wo auch immer dies dann sein mag.
Säuberlich aufgereiht: Ein schöner Anblick für viele Unimog-Fans Foto: Jörg »Festus« Jaacks