Im Einsatz für die Tafel: Gert Binder, Bea Eckardt, Nortrud Lindemann, Steffy Meyer, Andreas Steppuhn, Annelene Amfaldern, Marianne Asbahr, Jutta Arfsten und Dr. Matthias Zietz (v.l.)     Fotos: Andreas Hansen

Gesucht werden noch engagierte Helfer:

Deutscher Vorsitzender besucht Föhrer Tafelhaus

Das eigene Logo der Föhrer Tafel fiel ihm sofort ins Auge. Überhaupt war Andreas Steppuhn, Vorstandsvorsitzender der Tafel Deutschland e.V., vom persönlichen Charakter des kleinen Tafelhauses am Wyker Grünstreifen gleich angetan. Als Kind war Andreas Steppuhn öfter mit seinen Eltern in Richtung Nordsee gereist, doch nun verbrachte er das erste Mal einen Urlaub auf Föhr – und nutzte dies zu einer Stippvisite bei der Inseltafel. Dort war gerade alles hergerichtet für die wöchentliche Lebensmittelausgabe.
Die Lebensmittelausgabe findet jeden Donnerstag ab 13.30 Uhr statt. Beim Besuch des Tafelvorsitzenden konnten sich die zuteilungsberechtigten Kunden auf eine gute Auswahl verschiedener Brotsorten, Tomaten, Milch und sogar Föhrer Eier freuen. Dafür war das Angebot an Joghurt, Käse, Wurst und Schokolade diesmal begrenzt. Die Verfügbarkeit vieler Waren ist stark abhängig von der Jahreszeit. Wenn die Insel gut besucht ist, wird mehr verkauft, sodass weniger für die Tafelkunden übrig bleibt. »Ein zusätzlicher Faktor ist, dass die Supermärkte heute nachhaltiger bestellen und durch das digitale Bestellsystem schneller nachgeliefert wird«, weiß der Bundesvorsitzende, der sich alles genau zeigen ließ. Beeindruckt zeigte er sich vom neuen Kühlhaus, das im vergangenen Jahr durch Spendengelder finanziert werden konnte und vom Föhrer Tafelfahrzeug mit Kühlmöglichkeit.

973 Tafeln gibt es bundesweit. Überall gilt derselbe Grundsatz: Lebensmittel retten und damit Menschen helfen. Die Föhrer Tafel ist mit derzeit 99 regis-trierten Kunden und 188 zu versorgenden Personen sicher eine der kleinsten. Doch ähnlich wie in Wuppertal oder Leipzig, wo die Tafeln etwa 12.000 Kunden zählen, sind zu den ursprünglich eingeplanten Hilfsbedürftigen in den letzten Monaten viele Flüchtlinge hinzugekommen, denen man ebenfalls helfen möchte. Die 188 Personen der hiesigen Tafel teilen sich derzeit wie folgt auf: 43 Föhrer, 2 Eritreer, 11 Jemeniten, 52 Syrer,
4 Afghanen und 76 Ukrainer.

Noch bevor am Grünstreifen die allwöchentliche Ausgabe begann, nahm Andreas Steppuhn die Gelegenheit wahr, sich bei einigen der 42 aktiven Ehrenamtlichen der Föhrer Tafel persönlich für deren erbrachte Arbeit zu bedanken. In der Berliner Zentrale bemühe man sich, eine bestmögliche Vorarbeit zu leisten. Zusätzlich zu den Einnahmen aus Spenden und Lotterien, habe durch Vereinbarungen mit den großen Lebensmittelketten eine gesunde Basis für die Versorgung der Tafeln getroffen werden können. Die nächste Aufgabe sei es nun, Hersteller und Produzenten vermehrt direkt »anzuzapfen«, bei denen noch viel entsorgt werde.

Aktuell sucht die Föhrer Tafel, die im kommenden Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiern wird, noch Freiwillige für die Warenannahme (immer montags und mittwochs von 11 Uhr bis etwa 13 Uhr). Interessierte können sich telefonisch bei der Ausgabeverantwortlichen Steffy Meyer unter 0176-39576874 melden.

Interessiert lässt sich der Bundesvorsitzende Andreas Steppuhn (mi.) von Dr. Matthias Zietz (li.) und Gert Binder alles zeigen