Kompetente Fachkräfte im Notfall: Schwester Vivien Merkel und Dr. Thomas Wander    Foto: Andreas Hansen

Durch den Förderverein konnten vier Behandlungsplätze geschaffen werden.

Wer einmal das Pech hatte, als Notfall in der Inselklinik Föhr-Amrum behandelt zu werden, hat die Zentrale Notaufnahme (ZNA) wohl schon kennengelernt. Wie gut, dass Patientinnen und Patienten in dieser Situation auf ein erfahrenes Team und dafür gut ausgestattete Räumlichkeiten stoßen – und das in Deutschlands kleinstem Akutkrankenhaus! Allerdings kennen die Vorgaben im deutschen Gesundheitswesen keine Ausnahmen! Und jedes an der Notfallversorgung beteiligte Krankenhaus muss eine ZNA vorweisen – auch auf Föhr!

Patientinnen und Patienten, die in Wyk notfällig in die Inselklinik kommen, gelangen – geführt von Schildern mit einem roten Pfeil – schnell zu einer Klingel. Eine speziell geschulte Fachkraft übernimmt dann die Aufgabe, während einer nach festen Regeln durchzuführenden Erstsichtung der Patientinnen und Patienten (Triage) festzulegen, welche Dringlichkeit bei den Betroffenen für eine Behandlung objektiv besteht. Wer besonders gefährdet ist, führt die Reihenfolge an. Dies mag subjektiv von den Betroffenen selbst dann und wann anders eingeschätzt werden. Dennoch müssen die Verantwortlichen der Klinik diese Reihenfolge danach festlegen, wo objektiv das schnellste Handeln erforderlich wird. Dies kann für leichtere Fälle zu einer längeren Wartezeit führen. Die Reihenfolge wird mit jedem Neuzugang neu festgelegt.

Dr. Thomas Wander betont, dass leichtere Erkrankungen oder leichtere Verletzungen über die haus- und fachärztliche Versorgung auf der Insel versorgt werden sollten. Der ärztliche Notdienst ist über die Telefonnummer 04681/580058 erreichbar. Die Zentrale Notaufnahme dient der Versorgung aller anderen, schwereren Erkrankungen oder Verletzungen. Wer unsicher ist, erhält hierzu auf der Website www.klinikum-nf.de weitere hilfreiche Informationen.
Seit Anfang des Jahres stehen der ZNA drei neu eingerichtete Behandlungsplätze zur Verfügung, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass die Wege zu den Diagnostik-Einrichtungen und zur Liegendanfahrt der Klinik möglichst kurz sind. An den drei Plätzen können durchgängig die Vitalwerte der Patienten erfasst werden, sodass eine durchgängige Überwachung möglich ist. Infektiöse Patientinnen und Patienten werden in einem separaten Raum behandelt. Ein vierter Behandlungsplatz ist, wenn nötig, schnell verfügbar.
Die Investitionskosten für Material und Herrichten der Räume lagen bei rund 120.000 Euro. Der Förderverein Föhr-Amrumer Krankenhaus hat dabei den größten Teil übernommen und damit die Umsetzung deutlich vereinfacht und beschleunigt. Ein erneutes gutes Beispiel dafür, dass die Bandbreite der Patientenversorgung in der Inselklinik ohne Förderverein nicht so umfangreich wäre, wie sie es derzeit ist.