Prof. Dr. Kerstin Lopatta mit ihrem Sohn Jonas neben der 1.600 Kilogramm schweren Skulptur »Sphärenraum«
Noch bis Dezember 2025 hinter der Galerie Hedehusum
Es war die Umgebung mit den Hügelgräbern, die mit ihren 7.000 Jahren wohl älter sind als die Pyramiden, dem Blick auf Amrum und der sich im Lichtspiel stets ändernden Landschaft des Wattenmeers, die den weltweit renommierten Bildhauer Jörg Plickat zum Vergleich mit Stonehenge, dem sagenumwobenen Bauwerk der Jungsteinzeit in Süd-England, veranlasste. So schuf er in Hedehusum eine Art von Ironhenge, einen Skulpturenpark mit sieben seiner monumentalen Schöpfungen aus Stein, Bronze und Cortenstahl, die eingebettet sind in eine Kräuter- und Blumenwiese inmitten der Geestlandschaft.
Mit diesem Skulpturenpark wollen Prof. Dr. Kerstin Lopatta und Prof. Dr. Alexander Bassen, die die Galerie Hedehusum vor etwa zwei Jahren übernommen haben, »das Inselleben um den ästhetischen Dialog zwischen moderner Skulptur und der zu jeder Jahreszeit besonderen Wattenmeerlandschaft bereichern«, wie sie erklären. Deshalb ist der Skulpturenpark noch bis Dezember 2025 geöffnet. Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Sowohl Prof. Dr. Kerstin Lopatta als auch Prof. Dr. Alexander Bassen haben an der Hamburger Universität einen Lehrstuhl für BWL mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Dieses Thema wollen sie in die Gesellschaft bringen und behandeln es mit ihren Studierenden. Und vermieten die Galerie Hedehusum für Ausstellungen nur an Künstler, die nachhaltig arbeiten. Für sie ist der Einklang von Kunst und Natur im Sinn eines umfassendes Nachhaltigkeitsverständnisses ein zentrales Anliegen. Deswegen haben sie den besonderen Ort für den Skulpturenpark ausgewählt. Nah an der Natur, ohne diese zu stören und Menschen die Möglichkeit zu geben, Kunst in einer völlig neuen Umgebung wahrzunehmen und dadurch auch die Natur aus einer erweiterten Perspektive zu erfahren. Dabei wurden alle mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochenen Auflagen eingehalten und die Wiese nur so wenig wie nötig gemäht, um beispielsweise die Bodenbrüter nicht zu stören.
Der deutsche Bildhauer Jörg Plickat, 1980 Absolvent der Kieler Muthesiusschule, arbeitet weltweit. Seine meist großformatigen Skulpturen stehen und standen auf vier Kontinenten – in Brüssel ebenso wie in Polen, China und der Mongolei. Sie erhielten auf internationaler Ebene viele Preise und Auszeichnungen. Durch eine Kollegin, die ebenfalls eine Galerie hat, wurden Prof. Dr. Kerstin Lopatta und Prof. Dr. Alexander Bassen auf den Künstler aufmerksam. Und durch den Skulpturenweg von Strande zum Leuchtturm Bülk an der Ostsee, auf dem
Plickat fünf Skulpturen installiert hatte und den sie gesehen haben. Parallel zur Ausstellung im Skulpturenpark werden in der Galerie Hedehusum, vor der außerdem zwei Plickat-Skulpturen zu sehen sind, noch bis zum 31. August skulpturaler Schmuck von Rotraut Fischer-Plickat sowie Kleinplastiken und Zeichnungen von Jörg Plickat präsentiert.
Zu erreichen ist der Skulpturenpark zu Fuß. Fahrräder können am Zugang abgestellt und Autos in der Straße Poolstich geparkt werden. Der Eintritt ist frei.