Das Amtsgebäude am Hafendeich 17: Zentrale Schaltstelle für viele städtische Aufgabenbereiche
Knapp 100 Jahre alt ist das kleine Haus am Rande des Innenhafens. Obwohl ruhig und idyllisch gelegen, war es immer ein Ort des regen Treibens. Wurden dort im ehemaligen Zollhaus früher noch Waren kontrolliert, die über die See in Wyk ankamen, so ist das Haus am Hafendeich 17 heute ein Ort, an dem viele wichtige Entscheidungen zum Wohle der Wyker Bevölkerung getroffen werden. Denn neben dem Bürgermeister sind dort sowohl der Hafenbetrieb als auch der Liegenschaftsbetrieb untergebracht. Eine neue Serie in »WIR Insulaner« möchte einmal einen genaueren Überblick verschaffen, welch breite Aufgabenpalette für die Bürger dort genau abgedeckt wird.
Von der Liegeplatzvermietung im Sportboothafen, der Strandbewirtschaftung, der Pflege von Stadt und Grünanlagen bis hin zur Unterhaltung der Spielplätze. Wer macht was? Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Bereich Elektrik, dem Rückgrat des modernen Lebens. Von der Elektrik erwartet man sich grundsätzlich eines: Sie muss funktionieren. Dies hört sich nach einer großen Verantwortung und auch einer Portion Stress an. Doch wer den Bereichsleiter Erik Lorenzen kennenlernt, erlebt die Ruhe selbst. Auf die Frage, was denn für ihn ein Schreckensszenario wäre, muss der 29-jährige Elektromeister schmunzeln. Die Fehlersuche sei eine seiner Lieblingsaufgaben, sagt er. Er liebe es, wenn er überlegen müsse. Einmal habe der sonst pflegeleichte Seiteneinstieg für die Fähre nicht funktioniert. Die E.ON hätte den Fehler nicht finden können. Da machte sich Lorenzen auf die Suche und fand prompt ein defektes Kabel im unteren Bereich. Nein, der Mann ist nicht aus der Ruhe zu bringen. Breit gefächert ist der Aufgabenbereich der Wyker Elektro-Kolonne, zu der neben dem Elektromeister auch Kai Sönnichsen und Andi Lorenzen gehören. Hier heißt es im Sportboothafen neue Säulen anbringen oder Leitungen erneuern, dort müssen behindertengerechte Türen neu eingestellt werden. Zu allem kommen regelmäßig Schulungen und auch Bereitschaftsdienst hinzu. Anfang des Jahres betreute Erik Lorenzen elektrotechnisch den Umbau von »Klein Helgoland«. Keine allzu leichte Aufgabe, denn zunächst hieß es, dort erst einmal Grund hineinzubekommen, nachdem man immer wieder auf alte Leitungen aus Zeiten stieß, als dort noch eine Muschelwaschfabrik betrieben wurde.
Eine Herzensangelegenheit war für den 29-jährigen zuletzt, zwei alte Kandelaber auf dem Vorplatz der Mittelbrücke zu restaurieren. In liebevoller Handarbeit nahm er die Scheiben heraus, reinigte diese und brachte die Lampe durch LED-Umrüstung elektrotechnisch auf den neuesten Stand. Gesandstrahlt und neu lackiert machen die Lampen heute einen derart guten Eindruck, dass die Stadt überlegt, im Winter weitere Kandelaber umzurüsten.
Für einen weiteren Kernpunkt im Winter hat sich Erik Lorenzen bereits ein größeres Konzept ausgedacht: Die Adventsbeleuchtung. So wird jetzt schon damit begonnen, die Lichterketten zu kontrollieren. Neu hinzu kommt, dass die Stadt seit 2023 zusätzlich Teile des weihnachtlichen Schmückens übernimmt, die vormals noch von den Geschäftsleuten oder der Föhr Tourismus GmbH getätigt wurden. Nachdem im letzten Jahr der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt mit Lichterketten dekoriert wurde, hat sich der Elektromeister auch für dieses Jahr ein besonderes Highlight überlegt: Auf einem Weihnachtsmarktbesuch im Harz hatte ein bestimmtes Detail großen Eindruck auf Lorenzen gemacht, welches er in diesem Winter an der Mauer der Promenade vor der neuen Mittelbrücke in etwas abgewandelter Form wiederholen möchte. Nein, verraten möchte er es noch nicht, sagt er grinsend – und ruht wieder in sich selbst.
Elektromeister Erik Lorenzen an einem der restaurierten Kandelaber vor der Mittelbrücke Fotos: Andreas Hansen