
Auch von »Lego« ist noch ein umfangreiches Angebot vorhanden.
Am 31. Dezember wird das Geschäft geschlossen:
Räumungsverkauf bei »Spielwaren Föhr Alle«
Dass im Leben von heute auf morgen alles anders werden kann, musste in diesem Jahr Bernd Wigger erfahren. War schon länger klar, dass er sein Geschäft »Spielzeug Föhr Alle« mit Drachenshop in der Großen Straße 32 in Wyk Ende des Jahres schließt, wurden seine Planungen durch eine schwere Krankheit je gestoppt. »Nur den Ärzten habe ich es zu verdanken, dass ich sie überhaupt noch verfolgen kann«, sagt der 73-Jährige. »Geh´ mal zurück und regele deine Sachen«, hätten sie ihm nach OP und Krankenhausaufenthalt gesagt. Und das macht er jetzt. Beziehungsweise sein Sohn Frerk, der ihn unterstützt und den Räumungsverkauf managt. Und das mit einem Angebot, das von Gesellschaftsspielen, Skate- und Longboards bis hin zu »Lego, »Playmobil« und »Märklin« reicht.
»In Friedrichstadt wurde ich geboren und in Dithmarschen sozialisiert«, erzählt Wigger. In Heide absolvierte er eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker, ging anschließend zur Bundeswehr und machte danach ein Wirtschaftsabitur. Ein befreundetes Ehepaar machte ihm dann Föhr schmackhaft. Und so kam er auf die Insel, arbeitete in der Gastronomie, berichtete für die Zeitung über Hans Rosenthal und »Dalli Dalli« und war beschäftig im »Witthüs« in Nieblum, damals eine Pension mit Gastronomie und Segelschule. Und dem »Föhrer Bootsbedarf«, den er übernahm: Der Beginn seiner Selbstständigkeit, seines Lebenswerks, das er jetzt abwickelt.
»In Nieblum lief nicht viel«, so Wigger, der deshalb in der Großen Straße 28 in Wyk das Geschäft »Seesack« eröffnete. Anfang der 80er Jahre merkte er, dass mit Segelbedarf allein kein Geschäft zu machen war. Er stelle das Sortiment auf Spielwaren, Drachen und Reitbedarf um, »alles in der kleinen Hütte«, lacht er heute ein wenig darüber. Als die Eigentümer etwas anderes mit den Räumlichkeiten vorhatten, musste er raus und zog etwas weiter in das Gebäude der Föhr-Amrumer Bank in der Großen Straße 32. Das war um das Jahr 2000 herum. Der Reit- und Bootsbedarf war seitdem kein Thema mehr, sondern das »Spielzeug Föhr Alle«. Rückgänge waren in den vergangenen Jahren aber auch diesbezüglich zu verzeichnen. Wigger macht die Digitalisierung dafür verantwortlich und nennt andere Gründe, wie zum Beispiel die Entwicklung, dass Firmen wie »Playmobil« eigene Shops eröffneten und die Ware quasi zu seinen Einkaufspreisen verkauften.
Bernd Wigger ist aber nicht nur Geschäftsmann, sondern auch Familienvater mit Tochter und Sohn. Und er war immer sehr interessiert an der Entwicklung der Insel, weshalb er zwei Legislaturperioden für die FDP, der er seit 50 Jahren angehört, in der Stadtvertretung war. »Meine Meinung zu sagen, davor habe ich mich noch nie gescheut«, bestätigt er denjenigen, die das noch nicht wussten. Er übernahm Verantwortung. Und das auch im Handels- und Gewerbeverein Insel Föhr. Über 30 Jahre ist er der Vorsitzende. Im November ist Jahreshauptversammlung. »Bis dahin versuchen wir, eine neue Mannschaft zu finden«, hofft Wigger.