Das traditionelle Biikebrennen findet jährlich am 21. Februar statt Foto: Föhr Tourismus GmbH/Ina Bauseneik
Dieses Datum braucht sich kein Insulaner im Terminkalender ausdrücklich zu vermerken: Am Tag vor dem Petritag, am 21. Februar, ist ganz Nordfriesland und natürlich auch Föhr »Feuer und Flamme« für das traditionelle Biikebrennen, dem großen Winterfest. Mit 13 Biikefeuern lodern hier so viele Feuer wie auf keiner anderen nordfriesischen Insel. Neben dem traditionellen Grünkohlessen erwartet Gäste und Einheimische rund um den 21. Februar ein buntes Veranstaltungsprogramm für die ganze Familie.
Jedes Jahr am 21. Februar versammeln sich Gäste und Einheimische auf der Insel Föhr, um beim traditionellen Biikebrennen den Winter und die bösen Geister auszutreiben, heißt es. Dieser vorchristliche Brauch wird als Volksfest und sogar »Nationalfeiertag« der Nordfriesen bezeichnet. Nach Einbruch der Dunkelheit trifft man sich ab etwa 18.30 Uhr an einem der insgesamt 13 Biikefeuer bei heißem Punsch oder dem Föhrer »Nationalgetränk« Manhattan. Anschließend findet das traditionelle Grünkohlessen in geselliger Runde in einem der Inselrestaurants statt.
Ein besonderes Erlebnis nicht nur für Kinder ist der Fackelumzug zum Wyker Biikefeuer. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Wyk geht es um 17.45 Uhr vom Veranstaltungszentrum am Sandwall 38 zum Biikefeuer am Fehrstieg. Dort wird der Biikehaufen gegen 18.30 Uhr gemeinsam angezündet.
Rund um das Biikebrennen erwartet Gäste und Einheimische auf Föhr zudem ein buntes Veranstaltungsprogramm. Am 19. Februar, von 15 bis 16 Uhr, sowie am 20. Februar, von 11 bis 12 Uhr, können Kinder bei der Bastelaktion mit »MaikeMoin« zum Beispiel kleine Biikefeuer basteln. Weitere Veranstaltungshighlights in der Biikewoche sind das Live-Hörspiel »Föhr nach New York – eine Auswanderergeschichte« von »Honig & Gold« am 20. Februar, um 20 Uhr, im Kurgartensaal in Wyk, sowie das »Föhrer Winterkino« am 22. und 23. Februar im Filmtheater am Sandwall mit täglich sechs aktuellen Spielfilmen für Groß und Klein.
Das friesische Wort Biike leitet sich von Bake ab und bedeutet auf Deutsch Feuermal. Der Überlieferung nach wurden die Biikefeuer ab dem 17. Jahrhundert zu Ehren der ausfahrenden Seefahrer und Walfänger entzündet. Die Lichter sollten den Männern, die für mehrere Monate fernab der schützenden Insel ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, Glück und Mut bringen und ihnen den Weg in die weite Welt weisen.
In seiner heutigen Form entstand das Feuer im 19. Jahrhundert und geht auf die alten Fastnachtsfeuer zurück, die den Winter vertreiben sollten. Symbol für den Winter ist seit dieser Zeit die Strohpuppe »Piader«, die symbolisch verbrannt wird. Für den Zusammenhalt der Gemeinschaft im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen sozialen Charakter, der sich bis heute erhalten hat. Seit 2014 steht das Biikebrennen auch auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission.
Alle Veranstaltungen rund um das Biikebrennen findet man unter: foehr.de/veranstaltungskalender
Die Biikehaufen werden gegen 18.30 Uhr angezündet und befinden sich in:
Alkersum
Kirchweg, zwischen Alkersum und Nieblum auf dem Geestrücken
Borgsum
Traumstraße, schräg gegenüber vom Mainstich
Dunsum
am Deichparkplatz
Midlum
in der Marsch, nördlich des Kanals
Nieblum
an der Straße Richtung Badestrand
Nieblum-Goting
beim Goting-Kliff, Nähe Kliff-Cafe, Klafwai
Oevenum
zwischen alter Meierei und Wasserwerk auf der Geest
Oldsum
südlich der Hauptstraße, in der Nähe der Höfe 31 & 32
Süderende
südlich der St.-Laurentii-Kirche
Utersum
zwischen Utersum und St.-LaurentiiKirche
Witsum
an der Godelbrücke
Wrixum
Ortsausgang Hardesweg, alte Schietkuhle
Wyk
zwischen Friesenhof (Fehrstieg 43) und Flugplatz