Utersums Bürgermeister Hark Steinert hielt eine bewegende Gedenkrede.

Hans Rosenthal wäre am 2. April 100 Jahre alt geworden:

Gedenkfeier für den Föhrer Ehrenbürger

An die Unterhaltungsendung »Dalli Dalli« von und mit Hans Rosenthal werden sich bestimmt noch viele erinnern. Am 2. April wäre der beliebte Moderator und Entertainer, der 1987 nach schwerer Krankheit verstarb, 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass strahlte das ZDF den Film »Rosenthal« mit anschließender Dokumentation aus. Und gab es genau am 2. April eine Gedenkfeier in Utersum, zu der sich hauptsächlich viele aus Utersum, aber auch aus anderen Inseldörfern und aus Wyk am Gedenkstein vor dem Haus des Gastes versammelten. Denn für Hans Rosenthal war Utersum und die Insel Föhr eine zweite Heimat.

In seinem Haus in Utersum verbrachte Hans Rosenthal mit seiner Familie den Urlaub, suchte hier Entspannung und hatte auch kreative Arbeitsphasen. Doch er kapselte sich keineswegs ab, nahm begeistert am Dorfleben teil, schloss viele Freundschaften und nutze seinen Bekanntheitsgrad, um Vorhaben in der Gemeinde zu beschleunigen.

Nicht zu vergessen den Tourismus, der durch die Anwesenheit und das Engagement von Hans Rosenthal gefördert wurde. Weshalb man ihn schließlich zum Föhrer Ehrenbürger ernannte, bis heute der erste und einzige auf der Insel. »Diese Ehrenbürgerschaft hatte für ihn eine höhere Bedeutung als das Bundesverdienstkreuz, da die Bürgermeister aller Gemeinden diese Entscheidung einstimmig getroffen hatten«, so Utersums Bürgermeister Hark Steinert in seiner bewegenden Gedenkrede, zu der auch Werner Jacobsen, Christfried Jacobs und Sönke Peter Weinbrandt gekommen waren. Drei Weggefährten von Hans Rosenthal, die mit ihm in Utersum Skat beziehungsweise Fußball gespielt haben und sich noch gut an diesen freundlichen und bescheidenen Mann erinnern.

Wie Hark Steinert in seiner Rede ausführte, begann es damit, dass die Familie Rosenthal Anfang der 1970er Jahre die ersten Urlaube in Utersum im Haus eines Berliner Freundes verbrachte. Der nähere Kontakt zu einigen Utersumern, der dann auch von Dauer sein sollte, erfolgte über die Fußballspiele, die damals im Sommer regelmäßig zwischen einer Utersumer Freizeitmannschaft und dem »Rest der Welt«, wie die Gästemannschaften genannt wurden, ausgetragen wurden.

Die Fußballspiele, organsiert von Werner Jacobsen, ein späterer guter Freund von Hans Rosenthal, waren legendäre Ereignisse, die schon damals Beachtung fanden. Hier tauchte plötzlich der von Funk und Fernsehen bekannte Entertainer und Showmaster auf und fragte höflich, ob er bei den Gästen mitspielen könne. Fortan spielte er zunächst in der Gästemannschaft, fungierte als Schiedsrichter und holte zu den Fußballspielen viele Stars auf die Insel: Zum Beispiel Uwe Seeler, Wolfgang Oeverath und Helmut Haller. Auch Wolfgang Gruner von den Berliner »Stachelschweinen« war einmal dabei und »Goldrosi« Rosi Mittermeier, um den Anstoß auszuführen. »Die Folge war natürlich eine weitere Explosion der Zuschauerzahlen, die zeitweilig zu Verkehrsstaus auf den Straßen der Insel führten, was sogar der NDR-Verkehrsfunk im Radio meldete«, berichtete Hark Steinert.

Das Engagement von Hans Rosenthal zeigte sich außerdem in seinen Filmbeiträgen über die Insel, die er produzierte, oder in seinen Shows, zu denen er Besucher aus Utersum einlud und gesondert begrüßte. Auch waren einige Utersumer zur Feier seines 60. Geburtstags nach Berlin eingeladen worden. Seine Verbindung zum Dorf und zu den Einheimischen gipfelte in der Anfrage beim Bürgermeister nach einem Grundstück, die zum Erfolg führte. Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags soll er freudig ausgerufen haben: »Jetzt bin ich ein Utersumer«.