Frerk Jensen mit seinem Sohn Ole
In der Geschichte der von Manfred Jensen 1961 gegründeten Tischlerei M. Jensen in Alkersum steht der zweite Generationswechsel ins Haus. Den Betrieb, den Frerk Jensen am 12. Dezember 1992 von seinem Vater übernahm, gibt er nun am Sonnabend, 17. Mai, an seinen Sohn Ole weiter. Aus diesem Anlass wird an diesem Tag unter dem Motto »Lebendige Werkstatt« von 11 bis 16 Uhr ein Tag für die ganze Familie veranstaltet.
Neben einer Hüpfburg und Werken für die Kinder gibt es Führungen durch die mit modernster Technik ausgestatteten Werkstatt, Grillwurst und Getränke. Und alles genau einen Tag nach dem Geburtstag des Firmengründers, an dem er 95 Jahre alt geworden wäre.
Damals noch im Marschweg in Alkersum, hinter dem Schlafzimmer seiner Eltern, hat Manfred Jensen am 12. November 1961 auf 20 Quadratmetern den Grundstein für die Tischlerei M. Jensen gelegt.
Stück für Stück baute er diese mit seinen Brüdern aus, bis alles zu klein wurde und der Umzug ins Alkersumer Gewerbegebiet in den Kirchweg erfolgte. Auf einem Grundstück mit einer Größe von 2.500 Quadratmetern wurde eine 1.000 Quadratmeter große Halle gebaut. Hatte Manfred Jensen ein Jahr nach der Firmengründung einen Mitarbeiter, waren es nach zehn Jahren schon zehn und dann sogar 17 bis 18.
Im Betrieb seines Vaters hat Frerk Jensen den Beruf des Tischlers gelernt. An der Holzfachschule Bad Wildungen legte der heute 56-Jährige 1992 seine Prüfung als Tischlermeister ab, übernahm in diesem Jahr gleich die Tischlerei und baute sie seinerseits weiter aus. 1996 kam eine 800 Quadratmeter große Lagerhalle hinzu und 2000 ein kleines Stück für die Glaserei. 2011 folgte die große Ausstellungshalle mit den erweiterten Büroräumen am Sandackerum, dem heutigen Eingangsbereich, und später noch eine Zimmermannshalle mit einer Fläche von ebenfalls 1.000 Quadratmetern.
20 Mitarbeiter waren in der Tischlerei beschäftigt, als Frerk Jensen sie von seinem Vater übernahm. Heute sind es 36. Dazu gehören Azubis, Gesellen und Büroangestellte sowie zwei Zimmerer- und vier Tischlermeister. Möbel, Fenster, Treppen und Türen aus eigener Herstellung gehören ebenso zum Betätigungsfeld wie Dachstühle und komplette Häuser im Holzrahmenbau.
Einer der Schwerpunkte ist die Altbausanierung und ganz neu die Energieberatung, für die sich Tischlermeister Bandik Clausen als Energieberater weiterbildete. »Wir leimen aber ganz einfach auch kaputte Stühle – und führen Bestattungen durch«, ergänzt Frerk Jensen.
Die Werkstatt ist hochtechnisiert. Möbel und Treppen werden an der CNC-Fräse hergestellt, es gibt einen vollautomatischen Plattenzuschnitt und auch die Fenster- und Haustüranfertigung ist vollautomatisiert. Ole Jensen geht mit der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI) in der Buchhaltung, Warenwirtschaft und Projektsteuerung sogar noch einen Schritt weiter und ist seit einem Jahr dabei, die komplette Bürosoftware umzustellen. Bei Jan Peter Ketels in Borsgum hat er von 2011 bis 2014 Tischler gelernt. Und hier schließt sich der Kreis, denn Jan Peter Ketels war bei seinem Großvater Manfred Jensen in der Lehre.
Wie sein Vater, machte Ole Jensen an der Holzfachschule Bad Wildungen seinen Meister. Und wie sein Vater, führt der 29-Jähige den Familienbetrieb weiter in die Zukunft, wobei sich Frerk Jensen zukünftig verstärkt um die Ermittlung von neuen Lösungen und die Eliminierung von Fehlern, also ganz allgemein um die Kundenbetreuung kümmern wird.

Vollautomatischer Plattenzuschnitt

Hier werden die Fenster und Haustüren vollautomatisiert angefertigt.