»Schräge Typen« von Marina Krohs: Diese Ausstellung ist noch bis zum 20. September in der Galerie Hedehusum zu sehen. Die Werke der Künstlerin zeichnen sich aus durch ihre charakteristische Körpersprache: Schlanker, hochgewachsener Körperbau, überdimensionale Hände und Füße, expressive Mimik – alles kreiert mit viel Liebe zum Detail. Diese Figuren bringen die Besucher zum Schmunzeln, weil sie in ihnen bekannte Charakterzüge – etwa von Udo Lindenberg, Coco Chanel oder Mick Jagger – wiedererkennen. Faszinierend ist auch der spielerische Umgang der Künstlerin mit Materialien. Die Figuren sind aus Ton um Draht oder sogar Kleiderbügel modelliert, an der Luft getrocknet und mit Aquarell- und Bootslack zum Leben erweckt.
In Hedehusum ist die Intimität zu spüren: Jede Figur wirkt, als stünde sie einem direkt gegenüber – ob die zierlichen Schwimmerinnen, die »Duck Faces«, »Zappa auf dem Klo« oder der Ostfriese, der Yoga macht– sie alle erzählen Geschichten, laden ein zum Entdecken, Lächeln und Staunen. Jede Skulptur hat Persönlichkeit und Haltung – und die Besucher dürfen sich auf humorvolle, skurrile Begegnungen freuen.

»Ich gebe zu, die Idee ist nicht neu, aus einem Klumpen Lehm Menschen zu formen und ihnen Leben einzuhauchen. Mit Adam und Eva hat das schon mal ein anderer angefangen – und es ist bekanntlich nicht besonders gut ausgegangen. Das ungleiche Paar ist inzwischen zur Ikone unserer Kultur geworden«, sagt die Künstlerin über ihre Arbeit. Die Menschen, die sie sich vornimmt, sind meistens Ikonen unserer Zeit. Sie interessieren sie, weil die meisten Menschen mit ihren Namen sofort ein Bild verbinden können. Mit ihrer eigenen Sicht auf sie und ihre Besonderheiten formt Marina Krohs sie aus Ton noch einmal neu und erweckt sie zum Leben. Über den ersten Eindruck hinaus lässt sich viel bei ihren »Schrägen Typen« bewundern und entdecken.
»Ich hoffe, ihnen gefällt mein Abstraktionsvermögen, die charakteristischen Stärken und Schwächen meiner Figuren auf den Punkt zu bringen, ohne bösartig zu Werke zu gehen. Eines werden Sie als Betrachter hoffentlich nicht finden: Langeweile«, hofft die Künstlerin.
Die Galerie ist am Wochenende von 12 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.