Ein Blick von oben    Foto: Firma Viessmann, Robert Stimmer

Im Energiepark Oldsum feierte die Energiegenossenschaft Föhr eG mit zahlreichen Besuchern und Ehrengästen die Fertigstellung ihres Großprojekts Solarthermie. Bei schönstem Sommerwetter wurde gezeigt, was in der neuen Anlage steckt. Davon wollten sich viele der über 200 Mitglieder und Gäste der Genossenschaft persönlich überzeugen. Der nahezu wolkenlose Himmel führte dazu, dass die Anlage im Verlauf des Tages genügend Sonnenenergie einfing, um den 500.000 Liter fassenden und über 14 Meter hohen Wärmespeicher auf bis zu 86 Grad zu erwärmen. Dies entsprach am Abend einem Füllstand von 60 Prozent beziehungsweise knapp 15 Megawattstunden, heißt es in der Pressemitteilung.
Ab sofort kann die Solarthermieanlage in den Monaten Mai bis September nun nahezu den kompletten Wärmebedarf des etwa acht Kilometer umfassenden Wärmenetzes Oldsum/Süderende CO²-frei erzeugen – im Jahresschnitt bedeutet dies, dass voraussichtlich ein Viertel des Wärmebedarfs aus solarer, regenerativer Energie erzeugt werden kann.

Wyks Bürgermeister Uli Hess in seiner Funktion als stellvertretender Landrat des Kreises Nordfriesland sowie Oldsums Bürgermeister Hark Riewerts lobten in ihren Grußworten die Bedeutung dieser 2,4 Millionen-Euro-Investition für die Inselgemeinden Süderende und Oldsum. Gerade auf den nordfriesischen Inseln, die von den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels und dem Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen seien, werde die dringende Notwendigkeit CO²-freier Energieerzeugung offensichtlich. Zweifelsohne sei der Schritt hin zu regenerativen Energien nicht nur erforderlich, sondern zukunftsweisend. »Was die Energiegenossenschaft bis heute geleistet hat, kann für viele ein Vorbild werden«, so Uli Hess.
Das Projekt Solarthermieanlage stellt die bislang größte Einzelinvestition der Energiegenossenschaft Föhr dar. Sie nahm eine Planungs- und Bauzeit von über drei Jahren in Anspruch. Durch den Bau des neuen Energiespeichers können nun weitere, wärmenetznah gelegene Gebäude angeschlossen werden. Ein in Ausarbeitung befindlicher Transformationsplan wird die weiteren Schritte zum vollständigen CO²-Ausstieg bei der Wärmeerzeugung bis spätestens 2040 darstellen.
Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher nutzten am Festtag auch die Gelegenheit, sich im Rahmen mehrerer von der Firma Viessmann und den Technikern der Genossenschaft angebotener Führungen über die technischen Anlagen-Details zu informieren. Für Abwechslung und Unterhaltung sorgten die Musikfreunde Föhr-West mit zünftiger Blasmusik, ein Auftritt der Oldsumer Trachtengruppe mit traditionellen Tänzen und eine große Hüpfburg für die Kinder sowie die Möglichkeit, sich beim Kinderschminken mit Katia in beispielsweise einen Tiger verwandeln zu lassen.

Zahlreiche Helfer der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren, fleißige Mitglieder der Genossenschaft sowie das Borgsumer Biar-Brauhüs und das Alkersumer Hof-Eis boten köstliche Speisen und Getränke an. Das Süderender Unternehmen Fering-Bau erläuterte die Möglichkeit einer nachträglichen Zwischenwanddämmung für ältere Häuser.
Vorstand und Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft Föhr eG danken allen Besuchern, Helfern und Interessierten und freuen sich nun auf noch zahlreiche sonnige Spätsommer- und Herbsttage!