Klaus Pfeufer und Frank Jacob, Co-Vorsitzende der Auber Feuerwehr, Hanna Severin, Mitbegründerin der Partnerschaft vor 49 Jahren, der Wrixumer Wehrführer Jan Hansen, Wrixums Bürgermeisterin Heidi Braun, Martin Ödamer, Mit-Vorsitzender der Auber Feuerwehr, Bürgermeister Roman Menth und die beiden Vorsitzenden der Historischen Trachten- und Stadtkapelle Aub, Gerald Rupp und Martina Schmidt (v. li.)

750 Kilometer voneinander entfernt. Jeder Menschenverstand würde warnen: Das kann nichts werden! Doch die 49 Jahre anhaltende Freundschaft zwischen den Feuerwehren der Stadt Aub im unterfränkischen Landkreis Würzburg und der Freiwilligen Feuerwehr von Wrixum auf Föhr trotzt allen Gesetzen und Wahrscheinlichkeiten. Jetzt fand auf der Insel wieder ein freundschaftliches Treffen statt.
Im Jahr 1967 besucht Familie Bangerter aus Aub die Insel Föhr, da der erkrankte Sohn sich erholen soll. Sie wohnen bei Kalli und Hanna Severin in Wrixum. Eine Freundschaft entsteht. Die Familien besuchen sich gegenseitig. Durch die Kontakte kommt im Jahr 1976 erstmals eine Delegation der Feuerwehr Aub nach Föhr. Die schönen, kameradschaftlichen Abende sind ausschlaggebend, dass man übereinkommt, sich alle drei Jahre abwechselnd zu besuchen. Bei der fränkischen Wehr stehts mit dabei: Die Historische Trachten- und Stadtkapelle Aub, die eine mehr als 350-jährige Tradition des Musizierens pflegt. Im Jahr 1998 mündet die Freundschaft der Wehren sogar in eine offizielle Partnerschaft der Stadt Aub und der Gemeinde Wrixum.
Nun war es wieder soweit: 49 Jahre nach der ersten Zusammenkunft und natürlich wieder mit 750 Kilometern Sitzfleisch fanden sich rund 60 Besucher aus der bayrischen Partnerstadt in Wrixum ein. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Aub mit Partnern und natürlich die Historische Trachten- und Stadtkapelle.
Dem Begrüßungsfrühstück folgte der Einzug in die bereitgestellten Quartiere und die Möglichkeit, etwas Frische und Kraft für den weiteren Verlauf des Tages zu sammeln. Denn mittags ging es schon gemeinsam zu Fuß nach Oevenum zu einer Runde Crossgolf. Bei windigem, aber schönen Wetter wurde fleißig geübt und auch eingelocht.
Am Freitagabend stand im Feuerwehrgerätehaus ein leckeres Essen bereit. Die Kapelle spielte zwei Stunden lang, es wurde fröhlich gefeiert und gelacht. Die Letzten blieben bis in die frühen Morgenstunden.
Am Sonnabend ging es in zwei Gruppen zu einer Stadtführung in Wyk. Mittags gab es ein Picknick auf der neuen Mittelbrücke. Dem obligatorischen Manhattan auf dem Sandwall folgte dann eine Besichtigung von »Hinrichsen´s Farm Distillery« in Dunsum. Nach Kaffee und Kuchen wurde der offizielle Kameradschaftsabend in »Krögers Dörpskrog« in Oevenum gefeiert. Mit Freude nahmen die Wrixumer die überreichten Gastgeschenke entgegen: Ein Mützenständer für das Feuerwehrhaus und einen Pin mit beiden Wappen und dem Ehrenjahr 1976 darauf. Feierlich ausgehändigt vom mitgereisten Bürgermeister Roman Menth. Sogar Hanna Severin wurde von ihm persönlich bedacht. Eine feine Geste! Ehrenvoller Auftakt für einen insgesamt unvergesslichen Abend.
Der Sonntag begann fromm mit dem Besuch eines Gottesdienstes, dem ein Platzkonzert der Historischen Trachten- und Stadtkapelle Aub in Bäcker Hansens Garten in Wrixum folgte. Anschließend wurde im Park an der Mühle in Wrixum feierlich ein Apfelbaum von den Mitgliedern der Kapelle gepflanzt. Abends klang der Besuch gemütlich bei »Aris« in Wrixum aus, bevor es am frühen Montagmorgen mit der ersten Fähre zurückging.
In drei Jahren soll es den Föhrer Gegenbesuch geben. 750 Kilometer hin oder her. Wer diesmal dabei war, möchte das nächste Treffen garantiert nicht verpassen. Ja, wenn aus Sympathie eine tiefe Freundschaft und sogar eine Partnerschaft wird, ist kein Weg zu weit.

Da ist kein Weg zu weit. Selbst für einen Mützenständer.