Der Auftritt von Kacau Gomes als »Whitney Houston« war eines der Highlights des letzten Schweineballs.    Foto: Simon Matthiesen

»Der letzte Tanz ist getanzt. Es wird keinen nächsten Schweineball geben«, so Andreas Hansen, der letzte 1. Vorsitzende. Dies ist das traurige Fazit einer einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung der Wyker Schweinegilde am 19. Oktober in »Krögers Dörpskrog« in Oevenum. Eine große Inseltradition geht damit zu Ende. Einstimmig und unsagbar schweren Herzens kamen die versammelten Mitglieder zum Entschluss, dass ein Fortbestand der Gilde nicht umsetzbar ist. Viele der Anwesenden hatten in der Vergangenheit selbst tatkräftig dazu beigetragen, dass der Schweineball Jahr um Jahr ein rauschendes Fest wurde. Sie hatten beim Schmücken geholfen, Sketche aufgeführt, Tombola-Gewinne eingesammelt und die Lose verkauft. Sie hatten viele Jahre miteinander kräftig gefeiert, geschunkelt, gesungen und getanzt. Sie leisteten ihren Beitrag, den Schweineball mit Leben zu erfüllen.
»Doch als es jetzt darum ging, das Zepter an eine neue motivierte Generation weiterzureichen, war diese nicht auffindbar«, so Hansen. Trotz dringlich formulierter Einladung waren von 126 Mitgliedern lediglich 15 erschienen. Damit wird nicht nur der für den 7. März nächsten Jahres geplante Schweineball nicht stattfinden, die Wyker Schweinegilde hat letztendlich beschlossen, sich aufzulösen. »So hat diese große Föhrer Tradition das ereilt, was in Deutschland leider zum Trend geworden ist: Das Ehrenamt verwaist«, sagt Hansen. Ob bei der Feuerwehr, der Kirche oder im Sportverein: Es fehle an Nachwuchs, es fehle an der Bindung zur Sache, es fehle an der Übernahme von Verantwortung, es fehle an Typen, die nicht immer nur an sich denken.