17 Konfirmanden hatten für »Brot für die Welt« gebacken.  Fotos: Andreas Hansen

Friesen-Museum sucht Betreiber für das Café im Haus Jansen:

Feierlicher Adventsmarkt

Der traditionelle Adventsmarkt des Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museums ist jedes Jahr ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. So verzauberte das Ambiente in den drei historischen Gebäuden des Museums und dem schönen Außengelände auch dieses Jahr wieder die zahlreichen Besucher. Wenn der Duft von gebrannten Mandeln und leckerem Glühwein in der Luft liegt und sich festliche Holzschnitzereien, Handgemachtes vom Paritätischen, Kalender, Marmeladen, Kerzen und Bonbons als Geschenkideen präsentieren, dann ist Weihnachten nicht mehr weit.
Mit antiquarischen Büchern, faszinierenden Vogelfotografien oder gar einer Honig-Tombola zeigte sich der diesjährige Adventsmarkt gewohnt abwechslungsreich. Hauptdarsteller waren dieses Mal jedoch die Jüngsten: 17 Konfirmanden hatten bei Bäcker Hansen unter Anleitung von Hobbybäcker Pastor Frank Menke 296 Dinkel-Roggenbrote aus Sauerteig gebacken. Im Rahmen der Aktion »5.000 Brote – Konfis backen für die Welt« der Nordkirche fanden die Brote für jeweils drei Euro reißenden Absatz.
Der Adventsmarkt ist jedoch nur eine der vielen Veranstaltungen, die das Museum am Rebbelstieg mit der Unterstützung des Museumsvereins Insel Föhr e.V. organisiert. Ob Ausstellungen, Winterkino, geführte Fahrradtouren oder historische Rundgänge in Inseldörfern – irgendwas ist immer los. Stolze 24.326 Besucher zählte das Museum bis Ende Oktober in diesem Jahr. Dies ist umso beachtlicher, als pandemiebedingt über einen längeren Zeitraum keine wissenschaftlichen Führungen und museumspädagogische Vermittlungsangebote möglich waren. Um diese Lücke für die vielen Besucher zu schließen, wurde inzwischen von Museumsverein und Zweckverband ein geförderter Audioguide angeschafft. So können an 21 Stationen in deutscher, englischer und kindgerechter Sprache Informationen zu den Sammlungen angehört werden. Beim Organisieren der vielen Veranstaltungen hört das Engagement des Museumsvereins jedoch nicht auf. Durch eine neue Vereinsstruktur können neuerdings auch Familien Mitglied werden. 384 Mitglieder zählt der Verein derzeit. Neue sind stets willkommen.
Dass das Friesen-Museum bei der Bevölkerung einen hohen Stellenwert einnimmt, zeigen zahlreiche Schenkungen, die das Museum in den letzten Monaten erreichten. Dabei sind unter anderem das Gemälde »An der Haustür« und eine Radierung von Kunstmaler Otto Heinrich Engel sowie ein weiteres Kunstwerk von Julius Stockfleth. Außerdem konnte man sich über ein Halbmodell eines Schiffes von 1872, eine Standarte des Wyker Männer-Gesangsvereins Concordia und einem Schmuck-Konvolut von Goldschmied Ockens freuen. Schwer ums Herz wurde einem beim Anblick eines Rettungsrings der »Kapitäne Christiansen«, der Fähre, die im Sommer 1944 Ziel eines tödlichen Fliegerangriffs war. All diese Exponate gilt es jetzt erst einmal zu inventarisieren und zu digitalisieren, bis sie der Öffentlichkeit präsentiert werden können.
Bei all den neuen Gaben passt es gut, dass das Museum spätestens im September 2023 um das neu renovierte Haus Jansen erweitert wird. Für den mit schicken Möbeln frisch eingerichteten Cafébereich wird derweil noch ein Betreiber gesucht. Die offizielle Ausschreibung erfolgt in Kürze.